Law Corner: Anleiheemissionen und (Schuldschein-)Darlehen auf dem digitalen Marktplatz – effizient, kostengünstig, transparent und direkt

v.l.n.r.: Th. Kuthe, M. Dresler-Lenz & R. Kauther

Der Law Corner Beitrag von Dr. Thorsten Kuthe, Meike Dresler-Lenz, Rechtsanwälte, Heuking Kühn Lüer Wojtek, Köln, und Dr. Ralf Kauther, credX AG*, Köln.

Nachdem Verbraucher und kleinere Mittelständler schon länger online nach dem günstigsten Kredit suchen können, gibt es nun auch die Möglichkeit, größere Finanzierungsvorhaben online direkt zu strukturieren und abzuschließen.

Zielgruppe und Anwendungsfälle
credX richtet ihr Angebot auf der einen Seite an große Unternehmen mit erheblichem Finanzierungsvolumen, Kommunen und vergleichbare Adressen mit mindestens guter Bonität und auf der anderen Seite an professionelle, regelmäßig aktive Investoren z.B. Versicherungen, Fonds und Banken. Zum Start emittierte die Deutsche Telekom ein Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 50 Mio. EUR und einer Laufzeit von zehn Jahren an Versicherungsgesellschaften des AXA-Konzerns.

In solchen Fällen tritt ein kapitalmarkterfahrener Emittent mit einem bekannten Instrument an professionelle Investoren heran: Die Parteien benötigen keine Hilfestellung bei der Strukturierung, Kreditanalyse und Dokumentation, sondern einen effizienten und sicheren Weg, die Transaktionsparameter endgültig festzulegen und die Transaktion abzuschließen und abzuwickeln. Aber auch für komplexere Fälle ist credX bestens aufgestellt: So können weniger erfahrene Emittenten im Wege des direct lending oder über Schuldscheine mit spezialisierten Investoren zusammenkommen. credX stellt hier nicht nur den Abschluss- und Abwicklungsprozess zur Verfügung, sondern unterstützt mit Informationen und standardisierten Best-Practice-Vorschlägen bei der Strukturierung.

Foto: © pathdoc - stock.adobe.com

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Falls der Emittent oder Investor Strukturierung und Pricing auf dieser Basis nicht alleine leisten will, kann er auf unabhängige Deal/Portfolio Advisors oder auch auf Banken zurückgreifen. Diese Dienstleister können auf der Plattform eingebunden werden, so dass ein effizienter Informationsfluss und eine revisionssichere Dokumentation der Aktivitäten gewährleistet ist.

Zutritt nur für Mitglieder
Bei der Gestaltung der Abläufe auf der Plattform waren verschiedenste, vor allem kapitalmarkt-, geldwäsche- und datenschutzrechtliche Themen relevant. Als regulierter Anlagevermittler nach § 32 KWG unterliegt credX den einschlägigen Vorschriften. Wer die Plattform nutzen möchte, muss sich registrieren. Dabei werden Mitglied und Vertreter identifiziert und legitimiert.

Einfache und sichere Transaktionsprozesse
Der einmalige Registrierungsaufwand lohnt sich: Alle Mitglieder können untereinander im Rahmen der technisch und rechtlich durchstrukturierten Prozesse Transaktionen effektiv und schnell anbahnen, verhandeln und abschließen, ohne dass Dritte zwischengeschaltet werden müssen. Für die Abwicklung können sie Banken auf der Plattform hinzuziehen, ohne dass diese nochmals eigene Überprüfungen anstellen müssen. Dieser direkte Weg schafft nicht nur Transparenz und reduziert Kosten, sondern sorgt auch für eine elektronische Archivierung.

Foto: © denisismagilov – stock.adobe.com

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Konkurrenz belebt das Geschäft
Neben den neutralen Marktplätzen credX und firstwire, auf denen Emittenten direkt mit Investoren interagieren, wollen auch verschiedene Multi-Arranger-Plattformen die Prozesse konsequent digitalisieren. Letztere halten aber weiter daran fest, dass Banken die Emissionen arrangieren und platzieren. Dazu kommen diverse proprietäre Bankplattformen, mit denen Banken ihre Emissionen und Syndizierungen effizienter zu gestalten beabsichtigen. Auch diese streben es oft an, mehrere Institute anzuschließen. credX sieht sich als neutrale Alternative sehr gut aufgestellt, einen festen Platz am Markt zu erobern und die Entwicklung im Sinne von Emittenten und Investoren weiter voranzutreiben.

*) Die Kölner credX AG ermöglicht als neutraler Vermittler Privatplatzierungen von Anleihen, Schuldscheinen und Krediten und bietet so eine Alternative zur bisher vorherrschenden Fremdkapitalvermittlung durch arrangierende und platzierende Banken.

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