Anleihen heute im Fokus: German Pellets, Eyemaxx Real Estate, Deutsche Forfait, Steilmann

German Pellets – Positive Perspektiven für die Fortführung der Gruppe
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Kaufangebote auf dem Tisch? – Der vorläufigen Insolvenzverwaltung der abgebrannten German Pellets GmbH liegen mehrere verbindliche Übernahmeangebote von nationalen und internationalen Investoren vor. Das gab die vorläufige Verwalterin Bettina Schmudde zu Wochenbeginn im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung bekannt. Konkrete Namen der potenziellen Investoren sowie Details zu den abgegebenen Offerten wurden jedoch nicht bekannt.

Medienberichten zufolge sollen die Gebote aber mehrheitlich im unteren zweistelligen Mio.-EUR-Bereich liegen. Für die geschädigten, überwiegend privaten Anleger der drei Unternehmensanleihen über insgesamt 224 Mio. EUR und einem börsennotierten Genussschein über 13,5 Mio. EUR wären das keine guten Nachrichten. Sie dürften von der mageren Verkaufssumme keinen einzigen Cent sehen, da sie mit ihren Ansprüchen im Rang hinter Banken und Lieferanten stehen. Nach den Inhabern der nachrangigen German-Pellets-Genüsse droht somit auch ihnen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Totalausfall ihrer investierten Anleihegelder.

Eyemaxx Real Estate AG startet größtes Immobilienprojekt der Firmengeschichte: Hierfür hat sich die Immobiliengesellschaft den Grundstückskaufvertrag des 20.000 qm großen „Postquadrat“-Areals in Mannheim notariell Beurkunden lassen. Das Entwicklungsprojekt hat ein Volumen von insgesamt rund 160 Mio. EUR und soll gemeinsam mit einem namhaften österreichischen Joint Venture Partner (Anteil jeweils 50%) realisiert werden. Es handelt sich dabei um eines der zuletzt angekündigten Großprojekte. Hierzu sollen auf dem Areal Wohnimmobilien, Gewerbeeinheiten und zwei Hotels mit einer Bruttogeschoßfläche von 57.000 qm errichtet werden. Baubeginn ist in Q3/2016, der Abschluss des Gesamtprojekts ist für 2019 vorgesehen.

Die DF Deutsche Forfait AG unternimmt weitere Änderung im Insolvenzplan: Der am 29. Februar 2016 eingereichte und mit Fassung vom 8. April abgeänderte Insolvenzplan des Exportfinanzierers wurde nach weiteren Verhandlungen mit verschiedenen Gläubigern nochmals geändert. Die neueste Aktualisierung betrifft im Wesentlichen eine Reduzierung der Verzichtsquote des teilweisen Forderungsverzichts der Gläubiger von zuvor 63,7% auf jetzt 61,96%. Die DFAG geht angesichts der verbesserten Insolvenzquote weiterhin davon aus, dass der Insolvenzplan so attraktiv ist, dass die überwiegende Mehrheit der Gläubiger beim heutigen Erörterungs- und Abstimmungstermin zustimmen wird.

Die insolvente Steilmann SE ordnet die Börsennotierung ihrer Wertpapiere neu: Danach wird der Modekonzern zunächst in Abstimmung mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung den Widerruf der Zulassung der eigenen Aktien zum Börsenhandel im Frankfurter Prime Standard beantragen. Die Zulassung der erst seit Anfang November 2015 aktiennotierten Steilmann-Papiere zum regulierten Markt (General Standard) bleibe davon unberührt. Der Segmentwechsel dürfte mit Ablauf von drei Monaten nach Veröffentlichung der Widerrufsentscheidung wirksam werden; er dient der Redzierung von Kosten und Zusatzaufwand. Außerdem werde die Einbeziehung der 6,75%-Anleihe (2012/17) über 45 Mio. EUR im Entry Standard gekündigt.

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