Bond Market Report am 13. April: Verbraucherpreise FR, Industrieproduktion EU, US-Einzelhandelsumsätze & Erzeugerpreise, Beige Book Fed, EZB

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Mit der Vorstellung des World Economic Outlook hat der IWF seine Wachstumsprognosen bereits zum zweiten Mal im laufenden Jahr gesenkt. Nahezu alle Regionen werden danach schwächer wachsen als noch zu Jahresbeginn angenommen. Derweil machten sich zwei der drei US-Notenbanker, die sich gestern äußerten, unmissverständlich für weitere Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr stark – gerne auch mehr als zwei! Allerdings sind diese Fed-Vertreter im FOMC derzeit nicht stimmberechtigt. Die Mehrheit der stimmberechtigten Notenbank-Gouverneure lehnt einen weiteren Zinsschritt Ende April nach wie vor ab. Die heute anstehenden Konjunkturdaten, u.a. Einzelhandelsumsätze, Erzeugerpreise sowie das Beige Book, dürften zwar bestätigen, dass sich die US-Wirtschaft auf einem soliden Wachstumspfad befindet und weitere Leitzinserhöhungen verkraften könnte. Das dürfte die Einschätzung der US-Notenbanker jedoch kaum ändern.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land        Indikator                                                           Periode        Schätzung       Letzter
8:45         FR           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)             Mrz.            0,7 / -0,2        0,7 / -0,2

11:00       EC           Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)                  Feb.            -0,7 / 1,3         2,1 / 2,8
13:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)                      15. KW               k.A.                2,7
14:30       US           Einzelhandelsumsätze (M/M, in %)                    Mrz.                 0,1                -0,1
14:30       US           Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %)     Mrz.                 0,4                -0,1
14:30       US           Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %)                   Mrz.            0,2 / 0,3          -0,2 / 0
14:30       US           PPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                               Mrz.            0,1 / 1,3           0 / 1,2
16:00       US           Lagerbestände (M/M, in %)                                  Feb.                -0,1                0,1
20:00       US           Beige Book der Fed
                IT             2019/23/30/47 Bonds
                GR           3 M Schätze
                US           Aufstockung der 10 J Notes um 20 Mrd. USD
                EC           EZB-Redner: Knot, Nowotny, Costa
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• IWF senkt die Wachstumsprognosen bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr

• Chinesischer Außenhandel überrascht positiv

Marktkommentar
Mit der Vorstellung des World Economic Outlook hat der IWF erwartungsgemäß seine Wachstumsprognosen gesenkt und das bereits zum zweiten Mal im laufenden Jahr. Nahezu alle Regionen und dadurch auch die Weltwirtschaft werden nach Berechnungen des IWF schwächer wachsen, als es noch im Januar angenommen worden war.

Zugleich wurde auf die erheblich gestiegenen Risiken für den wirtschaftlichen Ausblick hingewiesen. Möglicherweise ist das bereits die Vorbereitung für eine erneute Rücknahme der Wachstumsprognosen im kommenden Oktober.

Renten1Eine Ausnahme gab es jedoch: China. Nachdem die Wachstumsprognosen für das Land in den letzten 18 Monaten nahezu unverändert gelassen worden waren, hob der IWF die Prognose für das laufende und das kommende Jahr leicht an. Im Gegensatz zu den Kapitalmärkten scheinen sich die Volkswirte beim IWF weniger Gedanken über die wirtschaftliche Entwicklung im Land zu machen.

Dazu passt die Meldung der chinesischen Außenhandelsdaten von heute Morgen ganz gut: Die Exporte stiegen im Jahresvergleich kräftiger an, als es erwartet wurde und die Importe sanken weniger als befürchtet. Es gab also ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich die wirtschaftliche Aktivität im Land zu beleben scheint.

Von den US-Notenbankern gab es gestern erneut wenig Neues. Zwei der drei Fed-Gouverneure, die sich gestern äußerten, machten sich relativ unmissverständlich für weitere Leitzinserhöhungen, auch mehr als die zwei, die zurzeit im Raum stehen, stark. Allerdings sind alle Notenbanker, die sich gestern geäußert haben, im FOMC nicht stimmberechtigt.

Renten2Und dort sehen die Meinungsverhältnisse nach wie vor sehr eindeutig aus: Abwarten und nur nicht zu schnell die Leitzinsen anheben. Immerhin hat der IWF den zögerlichen US-Notenbankern Argumente an die Hand gegeben.

Die heute in den USA zur Veröffentlichung anstehenden Daten, insbesondere Einzelhandelsumsätze, Erzeugerpreisdaten sowie das Beige Book, werden zwar bestätigen, dass sich die US-Wirtschaft auf einem soliden, inflationsfreien Wachstumspfad befindet und somit weitere Leitzinserhöhungen verkraften könnte. Das wird die Einschätzung der Mehrheit der US-Notenbanker jedoch kaum ändern.

Griechenland dürfte ebenfalls im Fokus bleiben. Liest man zwischen den Zeilen der Aussagen einiger Beteiligter, geht die Überprüfung der Einhaltung der Vertragsbedingungen nur schleppend voran. Es läuft schon wieder auf einen Showdown in letzter Minute hinaus.

Der Bund Future sollte heute mit Kursverlusten in den Tag starten. Die guten chinesischen Außenhandelsdaten sowie Ölpreise oberhalb der 40 USD/Barrel-Marke tragen dazu bei, dass riskantere Anlageklassen gefragt sein dürften. Zusätzlicher Druck auf die Notierungen könnte nach den Staatsanleiheemissionen aus Frankreich gestern heute durch die Italienischen sowie die Aufstockung der 10-jährigen US-Treasuries am Abend aufkommen.

Renten3Der Bund Future sollte sich zwischen 162,30 und 164,00 bewegen. Befürchtungen, es könnte an den Zinsmärkten eine ähnliche Entwicklung geben wie im vergangenen Jahr, dürften zunehmen, auch wenn die EZB zumindest im Euroraum deutlich aktiver ist als noch im letzten Jahr. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,72 und 1,87% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben