Zinsradar: 2.205 EUR Kaufkraftverlust pro Kopf 2023

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Diese Summe an Kaufkraft wird jeder Einwohner in Deutschland statistisch 2023 auf seine Spareinlagen bei Banken verlieren, zeigt der neue Zinsradar.

Mit 2.672 Mrd. EUR notiert das Volumen der Spareinlagen zwar nur minimal unter seinem Allzeithoch, der 12-Monats-Zuwachs von 0,77% war aber der drittniedrigste seit Mai 2007.

Alle wichtigen Angaben des Zinsradars für August 2023 finden sich unter diesem Link.

Sparer setzen auf Festgeld

Auch in Deutschland setzen Sparer seit der Zinswende der EZB verstärkt auf Festgeld mit bis zu zwei Jahren Laufzeit. Das darin angelegte Volumen stieg in den letzten 12 Monaten um 444%, während das Gesamtvolumen der Spareinlagen nur um 0,77% zulegen konnte.

Die nominalen Zinsen auf Festgeld mit bis zu zwei Jahren Laufzeit erreichten im August mit 3,12% pro Jahr ein 14-Jahres-Hoch und waren zuletzt im Dezember 2008 höher.

Mit 2,135 Mrd. EUR erreichte der nominale Zinsertrag im August ebenfalls ein 14-Jahres-Hoch und legte gegenüber dem Vorjahr um 830% zu. Zuletzt war er im Februar 2009 mit 2,525 Mrd. EUR höher.

Was eine hohe Inflation trotz steigender Zinsen hinsichtlich Kaufkraftverlust anrichtet, zeigt unsere Auswertung des realen Zinsertrages für Sparer. Der lag im August bei minu 12,1 Mrd. EUR und war den 32. Monat in Folge negativ.

663,33 Mrd. EUR Kaufkraftverlust von 2011 bis Ende 2023

Von 2011 bis Ende 2023 werden sich die Zinserträge der Sparer in Deutschland auf kumulierte 105,7 Mrd. EUR belaufen. Nach Abzug der Inflation wird daraus jedoch ein Kaufkraftverlust von 663,33 Mrd. EUR werden.

183 Mrd. EUR Kaufkraftverlust werden dabei aufgrund der unterhalb der Inflationsrate liegenden Zinsen voraussichtlich alleine 2023 erleiden.

Zinsradar 2023

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2.205 EUR Kaufkraftverlust pro Kopf 2023

2.205 EUR Kaufkraft wird jeder Einwohner in Deutschland statistisch in 2023 auf seine Spareinlagen bei Banken verlieren, weil die nominalen Zinsen weiterhin unter der Inflationsrate liegen.

Schreitet die Entwicklung der ersten acht Monate des laufenden Jahres fort, wird das Volumen der Spareinlagen pro Kopf in Deutschland 2023 das erste Jahr seit Beginn unserer Berechnungen 2011 rückläufig sein.

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