Woher kommt die Volatilität an den Anleihemärkten?

Die Volatilität der US-Zinsen war in den in den letzten zwölf Monaten ausgesprochen hoch. Der MOVE-Index erreichte Niveau von Krisenzeiten. Von Kevin Thozet*

Eines, das mit historischen Krisenzeiten in Verbindung gebracht wird wie beispielsweise die Asien-Krise, das Platzen der Internet-Blase, die Weltfinanzkrise 2008 und die COVID-19-Pandemie (sh. Grafik).

Der stärkste Inflationsanstieg seit 40 Jahren und das Zögern der FED führten zu hoher Unsicherheit in Bezug auf den Umfang und die Dauer der Zinserhöhungen sowie auf den Zeitpunkt, zu dem die Zinssätze wieder ein restriktives Niveau erreichen. Aufgrund dieser Ungewissheit verzeichnete der MOVE-Index eine atypische Entwicklung.

Denn gewöhnlich geht die Anleihevolatilität umso stärker zurück (schwarze Pfeile), je weiter der geldpolitische Straffungszyklus fortschreitet. Das war in diesem Straffungszyklus nicht der Fall (roter Pfeil).

Zwar ist zu erwarten, dass das durch außergewöhnlich hohe Volatilität geprägte Umfeld wieder ins Gleichgewicht kommt.

Dennoch erscheint es illusorisch, dass der MOVE-Index wieder auf die durchschnittlichen Niveaus der letzten zehn Jahre (bei rund 75, graue Linie) zurückgeht.

Das Konjunkturumfeld ist somit günstig für Staatsanleihen, insbesondere bei mittleren und langen Laufzeiten, erfordert aber strukturell ein aktives Management – die bestmögliche Methode, um Volatilität mit Anlagechancen zu verbinden.

Kevin Thozet

*) Kevin Thozet ist Portfolio Advisor and Member of the Investment Committee; Kevin hat 16 Jahre Erfahrung und ist bei Carmignac seit 2019

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