Wiener PORR will Vorreiterrolle bei Recycling und Kreislaufwirtschaft einnehmen

Ein wesentlicher Ansatzpunkt der PORR ist die Abkehr vom klassischen linearen Geschäftsmodell hin zu einem geschlossenen Wertschöpfungskreislauf.

In der Bauwirtschaft werde das Streben nach Nachhaltigkeit keineswegs nur aus Imagegründen, sondern auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen verstärkt vorangetrieben, schließlich helfen Recycling und der effektive Einsatz von Rohstoffen Kosten zu senken und dadurch die Rentabilität eines Unternehmens zu erhöhen, befindet Small & MicroCap Investment / Dr. Eva Reuter in ihrem Research zur Wiener PORR AG.

Seit 2017 verlange die europäische Non-Financial Reporting Directive (NFRD), dass börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden jährlich über nichtfinanzielle Aspekte wie Umwelt, Menschenrechte, Korruption, Unternehmensführung usw. berichten. Mittlerweile wurde diese Richtlinie durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ersetzt.

Österreichs Baugigant PORR (Aktie: AT0000609607) veröffentlicht bereits seit 2009 Nachhaltigkeitsberichte und hat diese seit 2022 sogar mit ihren Geschäftsberichten kombiniert. Die jüngste Version wurde am 27. März veröffentlicht.

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Bei der PORR werde Nachhaltigkeit in Form von Recycling und Kreislaufwirtschaft als integraler Bestandteil der Bauprozesse betrachtet und spiele deshalb in der Nachhaltigkeitsstrategie der Firma eine wichtige Rolle. Ein großes Ziel bestehe darin, die Kreislaufwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu etablieren. Im Zentrum stünden die Optimierung des Ressourceneinsatzes sowie eine systematische Abfallvermeidung und -verwertung. Die Implementierung zirkulärer Prozesse gelte dabei nicht nur als ökologisch notwendig, sondern auch als wirtschaftlich zukunftsweisend.

Ein wesentlicher Ansatzpunkt sei die Abkehr vom klassischen linearen Geschäftsmodell hin zu einem geschlossenen Wertschöpfungskreislauf. Während herkömmliche Bauprozesse vor allem auf Ressourcennutzung und Entsorgung ausgerichtet seien, setzt die PORR auf Materialwiederverwendung, Recycling und die Substitution von Primärrohstoffen durch recycelte oder erneuerbare Alternativen.

Fortschritte im Recycling messe PORR unter anderem anhand der internen Recyclingeinsatzquote. Diese lag im Jahr 2024 bei 51% und soll bis 2030 auf 70% steigen. Erfasst werden dabei definierte Abfallströme wie Beton, Asphalt und Bauschutt, die intern wiederaufbereitet und wiedereingesetzt werden.

Parallel dazu engagiere sich die PORR in verschiedenen Forschungs- und Innovationsprojekten, um die Kreislauffähigkeit von Baumaterialien weiter zu verbessern. Hierzu zählen bspw. Pilotprojekte zur Wiederverwertung von Gips und Mineralwollabfällen sowie die Teilnahme an Madaster, einem digitalen Register für verbaute Materialien. Auch im Einkauf werden die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft verstärkt berücksichtigt.

PORR 2ß21-endlos

PORR 2ß21-endlos

Natürlich bringt der Wandel auch kurzfristige operative Kosten mit sich – etwa Investitionsbedarf in neue Technologien. Langfristig jedoch biete der Ansatz nicht nur ökologische Vorteile, sondern eröffne auch enormes wirtschaftliches Potenzial.

PORR hat mehrere Anleihen ausstehend – exemplarisch haben wir die 2021 emittierte variabel verzinste Endlosanleihe mit 7,5% Kupon herausgegriffen, erstmals kündbar 2026 und danach nach Dafürhalten der PORR.

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