US-Inflationszahlen untermauern Zinspolitik der Fed – Umkehr aber noch zu früh

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Die aktuellen US-Inflationszahlen kommentiert Florian Ielpo, Head of Macro, Multi Asset bei Lombard Odier Investment Managers:

Die Veröffentlichung der US-Inflationszahlen blieb insgesamt hinter den Prognosen zurück: Die Abweichungen für den Monat wurden mit 0,1% erwartet, die Veröffentlichung ergab jedoch einen Preisanstieg von 0%. Die Gesamtjahreszahlen sanken von 3,7 auf 3,2% (erwartet wurden 3,3%) und die Kerninflation von 4,1 auf 4,0% (erwartet wurden 4,1%).

Für sich genommen bedeutet diese Zahl noch nicht das Ende der Inflation, aber sie ist ein definitiver Hinweis für diese Tendenz. Betrachtet man die Einzelheiten des Berichts, so ist ein Teil der niedriger als erwartet ausgefallenen Zahlen auf den großen und negativen Beitrag des Energiesektors sowie der Bildung (Waren) zurückzuführen.

Am interessantesten ist, dass die Komponente „Wohnen“ sich weiter verschlechtert hat, und zwar von 7,1 auf 6,7% im Jahresvergleich, wobei die Veränderung im Monatsvergleich nur halb so groß ist wie im Vormonat.

Was dieser Bericht für die Geldpolitik zu bedeuten scheint: Die Fed sollte darin Anzeichen für einen Erfolg sehen, aber nicht so weit, dass sie die Zinsen gerade jetzt senken sollte. Die Kerninflation von 4% liegt nach wie vor weit über ihrem Ziel, und die höheren Zinssätze dürften noch ein paar Monate anhalten. Die Märkte wetten derzeit auf etwa 6 Monate.

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Was die Vermögensallokation angeht, so unterstützt dieser Bericht Aktien, Kredite und Duration und senkt insbesondere das Risiko, das die Märkte am meisten fürchten: eine Übertreibung. Die Einzelhandelsumsätze werden die zweite wichtige Information in dieser Woche sein.

Florian Ielpo, LOIM

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