Trotz Rekordjahr: UBM legt Fokus auf Liquidität und Vorbeugung

UBM

Auf Basis des Rekordjahres 2019 und im Hinblick auf das aktuell unsichere Marktumfeld wird der Hauptversammlung eine stabile Dividende von 2,20 EUR vorgeschlagen, so die Wiener UBM.

Die Ausschüttungsquote sinkt damit auf 31%, gegenüber 41% in den Vorjahren, was als Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf die zu erwartende Rezession infolge der COVID-19-Krise zu verstehen ist.

„Wir versuchen auch im aktuellen Extremumfeld die Interessen aller Stakeholder in der richtigen Balance zu halten“, erläutert Thomas G. Winkler, CEO der UBM Development AG.

2019 stellt für die UBM das zweite Rekordjahr in Folge dar. Mit der besten Performance der Unternehmensgeschichte wurden die ursprünglichen Erwartungen deutlich übertroffen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) erreichte 70,5 Mio. EUR, was einem Anstieg von 27% entspricht.

Das Ergebnis je Aktie konnte sogar um mehr als 30% auf 7,10 EUR gesteigert werden. Gleichzeitig verfügt UBM über eine starke Bilanz. Per Ende 2019 lag die Eigenkapitalquote mit 35% am oberen Ende der angepeilten Bandbreite von 30-35%. Zudem verfügt UBM aktuell über liquide Mittel von mehr als 200 Mio. EUR.

„Auch wenn keinen mehr die Performance 2019 interessiert, verschafft sie uns doch ein wichtiges Polster im stärksten Abschwung seit der Weltwirtschaftskrise“, so Winkler. UBM verfüge über eine ausgewogene Projektpipeline, mit einem über 40%igen Wohnbau-Anteil – der wahrscheinlich am wenigsten betroffenen Assetklasse – und knapp 20% im Bürobereich.

Zudem befinden sich die Projekte in Top-Metropolen mit Schwerpunkt auf Deutschland und Österreich. Auch der konsequente Fokus auf Risikominimierung der vergangenen Jahre zahlt sich nun aus. Alle Hotel- und Büroimmobilien, die 2020 fertiggestellt werden, wurden vor der Corona-Krise forward an bonitätsstarke Käufer verkauft. Die Wohnungsverkäufe der in Bau befindlichen Projekte liegen im Schnitt bei 70%.

Konsequente Vorbereitung auf ein rezessives Szenario

Die weitere Entwicklung der Nachfragesituation in den UBM-Assetklassen ist aktuell mit großen Unsicherheiten behaftet, Transaktionen könnten sich verschieben. Daher muss das Unternehmen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.

Es seien bereits eine Reihe von Maßnahmen gesetzt: „Absolute Priorität hat neben der Gesundheit unserer Mitarbeiter die Sicherung der Liquidität“, meint Patric Thate, CFO der UBM Development AG, und ergänzt: „Denn bei einer längeren Rezession wird UBM einen längeren Atem benötigen.“

Im weiteren Verlauf könnten sich aber auch Chancen eröffnen, da ‚gesunde‘ Unternehmen von Marktbereinigungen in der Branche profitieren würden. Ein wahrscheinlich über Jahre tiefbleibendes Zinsniveau könnte zudem den Mangel an Investitionsalternativen verschärfen und die Nachfrage nach Immobilien mittelfristig sogar noch weiter erhöhen. „Da wir, wie alle anderen auch, die wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie abwarten müssen, kann unser Anspruch nur sein, für möglichst alle Szenarien gerüstet zu sein„, so Thate.

CFO Patric Thate

CFO Patric Thate, UBM

Ausblick 2020 – Fokus auf Liquidität

In Bezug auf die Ertragsentwicklung 2020 sind derzeit keine seriösen Prognosen möglich. Das Hotel-Pachtgeschäft der UBM ist durch die aktuellen Reisebeschränkungen und daraus folgenden Hotelschließungen unmittelbar negativ betroffen. Auch ist das Unternehmen durch die Umrechnungseffekte in den lokalen Bilanzen durch die zuletzt starken Kursschwankungen des polnischen Złoty und der tschechischen Krone buchhalterisch beeinflusst. Nicht betroffen sind die forward verkauften Immobilien, die auf Basis der Percentage-of-Completion-Rechnungslegungsvorschriften positiv zum Ergebnis beitragen.

Die Verkaufstätigkeit bei den noch nicht verkauften Immobilien könnte sich auf Basis des unsicheren Marktumfelds verzögern. Aufgrund der hohen Unsicherheit, auch in Bezug auf die kurzfristigen Entwicklungen, wird eine konkrete Prognose erst im Jahresverlauf möglich sein.

Die Liquiditätssituation der UBM zum Ende des Jahres 2019 war komfortabel. Dennoch wurde die interne Steuerung nochmals bezüglich Cash-Fokussierung priorisiert, um damit jederzeit flexibel auf etwaige Abweichungen reagieren zu können. Diese Flexibilität führt dazu, dass auch in jedem der aktuellen Szenarien im Geschäftsjahr 2020 von einer gesicherten Liquiditätssituation ausgegangen werden kann. Die UBM verfügt außerdem über ein flaches Anleihen- bzw. Schuldscheindarlehen-Rückzahlungsprofil, mit Rückzahlungen in Höhe von lediglich 50 Mio. EUR im Dezember 2020 und weiteren 50 Mio. EUR im November 2021.