TAG-CEO Elgeti macht Nägel mit Köpfen – Unternehmensanleihe baut wieder aus

Panthermedia/Ingram Vitantonio Cicorella

In die Causa Welt am Sonntag (WamS) versus Rolf Elgeti kommt erneut Bewegung: Wie die Presseabteilung der TAG Immobilien AG gestern mitteilen ließ, beabsichtigt Vorstandschef Elgeti, seine privaten Immobilien-Investments demnächst auf einen Treuhänder zu übertragen.

Die rechtlichen und steuerlichen Details für eine derartige Übertragung sollen kurzfristig ausgearbeitet werden und bis zum Jahreswechsel umgesetzt sein, heißt es dazu weiter. „Die Aktionäre, Mieter, Partner und Mitarbeiter der TAG standen und stehen seit meinem Amtsantritt im Fokus meiner beruflichen Tätigkeit. Um dies unmissverständlich klar zu machen, werde ich meine privaten Immobilien-Investments abgeben, solange ich für die TAG tätig bin“, begründet Elgeti seine Entscheidung.

In der gleichen Mitteilung nimmt der TAG-CEO Stellung zu den zuletzt aufgekommenen Vorwürfen: „Vor meiner Berufung als Vorstandsvorsitzender der TAG Immobilien AG war ich als selbständiger Kaufmann beratend beim Ankauf und der Verwaltung von Immobilien tätig. Der überwiegende Teil meiner Beteiligungen mit den verschiedensten Partnern stammt aus dieser Zeit. Diese Beteiligungen waren zentraler Teil meiner Vergütung für diese Tätigkeit. Im Juni 2009 kam es kurzfristig zur Ernennung zum Vorstand bei der TAG. Ich habe vor Amtsantritt dem Aufsichtsrat meine Beteiligungen offen gelegt und es war Teil der Vereinbarungen mit dem Aufsichtsrat, diese Beteiligungen weiter behalten zu können, soweit mit ihnen keine Interessenskonflikte und eine Beeinträchtigung meiner Tätigkeit als Vorstand verbunden sind. Alle seither getätigten Investments geschahen ebenfalls in Kenntnis und mit Genehmigung des Aufsichtsrates. Ich möchte der entstandenen Verunsicherung durch vermeintliche Interessenskonflikte mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentreten und unterstreichen, dass die Zukunft der TAG für mich oberste Priorität hat.“

Hintergrund: In einem Artikel der WamS vom 6. Oktober erhob das Nachrichtenblatt schwere Vorwürfe gegen Rolf Elgeti. Dieser habe in der Vergangenheit neben seinen Vorstandsaktivitäten auch sein privates „Immobilienimperium“ u.a. auf Kosten der TAG und seiner Aktionäre sowie trotz vorhandener Interessenkonflikte ausgebaut. Der TAG-Konzern reagierte prompt und stellte sich schützend vor seinen Vorstandsvorsitzenden: In einer unmittelbar folgenden Presseerklärung widersprach TAG dem Vorwurf vermeintlich nachteiliger Geschäfte zu Lasten der TAG und dem Verstoß gegen die Grundsätze einer guten Unternehmensführung. Zuletzt beabsichtigte der TAG-Aufsichtsrat die von der WamS erhobenen Vorwürfe extern durch eine unabhängige Anwaltskanzlei oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf ihre Plausibilität hin prüfen zu lassen (BondGuide berichtete).

Von seinem Kursrücksetzer in der Vorwoche hat sich der im Frankfurter Prime Standard für Anleihen gelistete 200-Mio.-EUR-Bond erholt. Aktuell notiert das 5,125%-Wertpapier (2013/18) solide über 102% (Kurs hier) und somit nur noch etwa 2 Punkte unter Allzeithoch.