Der SV Werder Bremen hat am Wochenende in doppelter Hinsicht die Tabellenspitze übernommen: zum einen sportlich als Tabellenführer in der 2ten Liga; zum anderen beim Anleihekurs: 112%.

Die Hanseaten mussten am Wochenende, dem 28. Spieltag, nicht einmal selbst siegen, um die Pole Position in der 2ten Bundesliga in der Saison aufs Neue zu übernehmen – Werder profitierte auch davon, dass die direkten Konkurrenten reihenweise strauchelten.

Bremen spielte gegen Sandhausen, angesiedelt im hinteren Tabellendrittel und mit Abstiegssorgen, nur unentschieden, 1:1. Das Team von Ole Werner quälte sich über weite Strecken und musste neun Minuten lang gar einem Rückstand hinterherlaufen.

Bis auf Darmstadt und Schalke stolperten die Mitbewerber um den Aufstieg jedoch erheblich schmerzlicher. Sowohl St. Pauli als auch der HSV patzten. Schließlich auch noch Nürnberg. Beim HSV muss man jedoch das Nachholspiel gegen Aue – vorletzter Tabellenplatz – im Hinterkopf behalten.

Damit haben sich die Favoriten um den Aufstieg sechs Spieltage vor Schluss herausgeschält: Werder Bremen, Darmstadt, St. Pauli und Schalke 04. Doch keines der Teams ist ohne Niederlage in den vergangenen fünf Spielen und auch hat kein einziges überhaupt im Schnitt zwei Punkte pro Spiel – das wären aktuell 56 Zähler.

Derweil erreichte die Anleihe der Bremer vergangene Woche einen neuen Höchststand: 112(!). Die rechnerische Rendite bis Ende der Laufzeit 2026 beträgt damit nur noch magere 3,5% p.a., was angesichts der üblichen saisonalen Unwägbarkeiten ganz sicher als gering bezeichnet werden muss – aber Fußball war noch nie eine Denksportaufgabe.

Bis zu diesem Punkte nüchtern rational analysiert bei der Bremer ‚Deichstube‘ im Vorfeld der Emission der Anleihe vor rund einem Jahr. Geschichte wird bekanntlich von den Siegern geschrieben – und Werder scheint seine Hausaufgaben für eine Rückkehr in die Königsklasse gemacht zu haben. Ein direkter Wiederaufstieg der letztjährigen beiden Absteiger Werder und Schalke wäre indes eine weitere Kuriosität.