Social Bonds halten Einzug in den Mainstream

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Goldman Sachs Asset Management veröffentlichte heute die Ergebnisse seiner Umfrage zu Social Bonds: Investing in Inclusive Growth.

Im Rahmen der Umfrage wurden mehr als 700 Anlageprofis aus elf europäischen Kernmärkten zu ihren Ansichten befragt. Dazu zählten neben CEOs und ESG-Anlagechefs auch Portfoliomanager von Anlegern wie Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, Banken, gemeinnützigen Stiftungen und Family Offices.

Die zentralen Erkenntnisse im Überblick:

– rund zwei Drittel der befragten Anleger zeigten ein aktives Interesse an einer Allokation in diese Anlageklasse. Dabei gaben 29% an, bereits engagiert zu sein, und 36% äußerten Interesse an einer entsprechenden Anlage.

– Die wichtigsten Beweggründe für eine Anlage in Social Bonds sind die erhofften positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft sowie Engagement für mehr Nachhaltigkeit.

– Weniger als 12% der Umfrageteilnehmer hatten bei ihren sozialen Anleiheinvestments kein bevorzugtes soziales Ziel. Die meisten Anleger haben bei dieser Anlageklasse also eine klare Impact-Agenda im Sinn.

Die wichtigste Sorge, die Anleger mit Blick auf den Marktzugang äußerten, betraf den empfundenen Mangel an Produkten im Bereich Social Bonds.

Willkommen im Fixed-Income-Mainstream

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Social Bonds wurden lange als Nischenthema innerhalb der festverzinslichen Anlagen betrachtet, halten nun aber Einzug in den Mainstream. Dies geht unter anderem auf den Ausbruch der Corona-Pandemie zurück, der Staaten auf der ganzen Welt dazu veranlasste, ihre Emissionstätigkeit zur Finanzierung von Programmen zu intensivieren, die dem Schutz der öffentlichen Gesundheit dienen und den Schaden für die Volkswirtschaften abmildern sollten. Im Jahr 2019, also vor der Pandemie, wurden insgesamt 50 Social Bonds emittiert. Nur ein Jahr später hatte sich diese Zahl auf 227 mehr als vervierfacht.

Die Social Bonds konnten auf der von den Green Bonds geschaffenen Grundlage aufbauen und haben so bis Ende 2022 ein Marktvolumen von 464 Mrd. EUR erreicht. Ermöglicht wurde dieser rasante Anstieg durch die kräftige Anlegernachfrage nach sozialen Anleihen insbesondere in Europa. Rund zwei Drittel (65 %) der Befragten investieren bereits in Social Bonds oder sind daran interessiert. Auf Euro lautende Papiere bilden das mit Abstand größte Marktsegment. Dies ist auf die aktive Emissionstätigkeit der Europäischen Union und wichtiger Mitgliedstaaten zurückzuführen.

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Wichtigste Investitionstreiber

Das beliebteste soziale Ziel, das mit Anlagen in Social Bonds unterstützt werden kann, war gemäß der Umfrage der Zugang zu bezahlbarer grundlegender Infrastruktur. Hierzu zählt etwa sauberes Wasser, gefolgt von Nahrungsmittelsicherheit und nachhaltigen Nahrungsmittelsystemen. Im Vergleich dazu hatten weniger als 12% der Umfrageteilnehmer kein bevorzugtes soziales Ziel. Die meisten Anleger haben bei dieser Anlageklasse also eine klare Impact-Agenda im Sinn.

Chancen auf einem expandierenden Markt

Ganz oben auf der Liste der Hürden, die die Befragten für eine Anlage in den Markt für Social Bonds sehen, steht der Mangel an Produkten, die ein entsprechendes Engagement bieten. An zweiter Stelle wurden Bedenken wegen des Grades der Marktdiversifizierung genannt. Im Zuge der weiteren Entwicklung des Marktes für soziale Anleihen dürften diese Hürden nach unserer Einschätzung aber an Bedeutung verlieren.

Bram Bos, Goldman Sachs AM

„Derzeit bietet nur eine geringe Zahl von Managern einen spezialisierten Fonds für soziale Anleihen an. Wir sind jedoch überzeugt, dass der Markt mittlerweile groß und vielfältig genug ist, um Social Bonds für Anleger zu einer sinnvollen Ergänzung ihres bestehenden Fixed-Income-Engagements zu machen“, unterstreicht Bram Bos, Global Head of Green, Social and Impact Bonds bei Goldman Sachs Asset Management. „Das Wachstumspotenzial des Marktes wird Social Bonds mit der Zeit immer attraktiver für ein breiteres Anlegerspektrum machen. Social Bonds bieten so große Chancen, dass sie in keinem gut diversifizierten Portfolio fehlen sollten.“

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