Schlüsselindikatoren prognostizieren Rezession, aber es gibt auch attraktive Chancen

Prognosen sind ein schwieriges Unterfangen, insbesondere in Zeiten hoher Volatilität. Dennoch scheinen die meisten Schlüsselindikatoren auf eine bevorstehende Rezession hinzudeuten. Von Sam Vereecke*

Betrachten wir die Marktentwicklungen im Jahr 2022 genauer und schauen wir uns an, was uns 2023 in Bezug auf Zinsen, Unternehmensanleihen und Schwellenländer bringen könnte.

ZINSEN

Die Inflation könnte ihren Höhepunkt erreicht haben und zurückgehen, und zwar in erster Linie aufgrund der zugrunde liegenden Preiskomponenten, die entweder ihren Höchststand erreicht haben oder ihn bald hinter sich lassen werden. Die große Frage bleibt allerdings, ob die Lohninflation weiterhin für Zweitrundeneffekte sorgt und sich die Inflation hartnäckig über den Zielen der Zentralbank hält.

Es ist an der Zeit, verbleibende untergewichtete Duration zu schließen und in Märkte zu investieren, bei denen man davon ausgeht, dass die Zentralbanken in ihrer Inflationsbekämpfung weiter fortgeschritten sind, oder bei denen eine mehr als ausreichende Straffung eingepreist ist.

Es gibt eine Reihe von Gründen, die darauf hindeuten, dass die Inflation strukturell höher ausfallen könnte als die niedrige Inflation kurz vor COVID: u.a. die fortgesetzte Umkehrung der Globalisierung, der schrumpfende Arbeitsmarkt, die Auswirkungen des Klimawandels auf Geschäftsmodelle und Kosten sowie die Auswirkungen der Energiewende auf die Nachfragen nach Qualifikationen und Rohstoffen.

Die unterschiedliche Zusammensetzung könnte zu erheblichen Unterschieden zwischen der US- und der europäischen Inflation führen, da die US-Inflation möglicherweise etwas weniger volatil ausfällt.

Insgesamt sind die Inflationserwartungen derzeit vernünftig eingepreist. Infolgedessen bieten inflationsgebundene Anleihen immer noch eine Absicherung gegen künftige Inflationsüberraschungen nach oben.

UNTERNEHMENSANLEIHEN

Wir sehen attraktive Bewertungen auf breiter Front. Trotz der drohenden Rezession sind die Credit-Spreads sehr attraktiv geworden.

Während wir bei Hochzinsanleihen zurückhaltender agieren, sind wir bei IG-Titeln übergewichtet und bei Wandelanleihen neutral.

Vor allem bei europäischen Credit-Spreads sehen wir gute Chancen.

SCHWELLENLÄNDER

Besonders vielversprechend sind derzeit die Schwellenländer. Eine Verlangsamung des globalen Wachstums und die nachlassende Inflation in vielen Ländern sind positiv für die Duration.

Auch die Bewertungen sind attraktiv, insbesondere im Vergleich zu historischen Niveaus. Der komfortable Carry bietet einen nützlichen Puffer für die Gesamtrendite.

Wir glauben, dass die Schwellenländermärkte das Potenzial haben, im Jahr 2023 ein lohnender Anlageschwerpunkt zu sein.

Den Link zum gesamten Text und zur Expertenkonferenz finden Sie hier

*) Sam Vereecke ist CIO Fixed Income bei DPAM

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