Rentenmarktbericht 27. April: Importpreisindex D, Griechenland, EZB, Auktionen

Die letzte Handelswoche im April beginnt vergleichsweise datenarm, da wesentliche Daten zur konjunkturellen Entwicklung erst im Laufe der Woche auf der Agenda stehen. Marktteilnehmer blicken heute u.a. auf die Entwicklung der Importpreise für Deutschland.

Themen des Tages
• Daten zu den Importpreisen für Deutschland
• Die Datenwoche bringt vor allem die aktuellen Zahlen zur Entwicklung des US-BIP, das Statement des FOMC und Preisdaten aus Europa und Deutschland

Marktkommentar
Die angelaufene Datenwoche bringt vor allem Q1/2015-Zahlen des US-amerikanischen BIP: Der Aufschwung in den USA verlief zuletzt etwas moderater. Neben Witterungseinflüssen geht dies auch auf die ausgeprägte Aufwertung des US-Dollar zurück. Weiterhin wurden zuletzt die negativen Impulse durch den Ölpreisrückgang sichtbar. So war wohl ein signifikanter Rückgang der Investitionen in die Gas- und Ölförderung zu verzeichnen. Die harten Witterungsbedingungen haben auch zu einer Dämpfung der privaten Konsumausgaben geführt.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land        Indikator                                        Periode        Schätzung        Letzter

8:00         GE           Importpreisindex                              Apr.              0,4 / -2            1 / -1,4
                US           Auktion von 2-Year Notes
                EC           EZB-Redner: Constâncio, Cœuré
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Nach wie vor bleiben die USA aber die Konjunkturlokomotive der Industrienationen, die aufgrund der besonders hartnäckigen Strukturprobleme in Europa derzeit einige besonders schwere Waggons zu ziehen hat. Die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte sind hier weiter klar intakt: Zentral ist nach wie vor, dass die Haushalte finanziell immer besser dastehen, da sie sich weitgehend entschulden konnten, die Lage am Arbeitsmarkt immer besser wird und ihre Vermögen immer weiter zunehmen. Trotz der zuletzt schwächeren Frühindikatoren deutet eine Vielzahl von Daten aus der Volkswirtschaft auf ein weiterhin solides und im weiteren Verlauf wieder stärkeres Wachstum. Hier ist vor allem die gute Entwicklung im Bankensektor zu nennen, wo eine lebhafte Finanzierungstätigkeit zu verzeichnen ist.

Renten2Weiterhin deutet die Struktur der Haushaltsausgaben auf einen ungebrochen hohen Optimismus der Verbraucher, so werden hier wieder spürbar dauerhaftere Anschaffungen getätigt. Schließlich verweisen die Daten vom Arbeitsmarkt auf einen äußerst lebhaften Beschäftigungszuwachs. Im Ergebnis gehen wir davon aus, dass die US-Konjunktur dem Gegenwind vom Außenhandel auf jeden Fall widerstehen kann und ihr Momentum hoch bleibt.

Am kommenden Mittwoch wird die Fed das nächste Statement abgeben. Im Kern dürfte die US-Notenbank zum Ausdruck bringen, dass die wirtschaftliche Dynamik weiterhin solide – die Volkswirtschaft also auf Kurs – ist. Das exakte Timing der Fed bleibt aber wohl ungewiss – klar ist, dass spätestens im Herbst ein erster Schritt der Fed erfolgt sein dürfte: Hier hat der scharfe Rückgang des Ölpreises die Inflationsrate deutlich fallen lassen.

Das zuletzt angepasste Vollbeschäftigungsziel von 5,0% bis 5,2% gibt ihr etwas mehr Spielraum, die erste Anhebung hinauszuzögern, da der Arbeitsmarkt erkennbar gut läuft. Nach wie vor hängt es aber von der konkreten Datenlage ab, wann die Zinswende wirklich kommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed nach hinten schiebt, ist in der Summe zuletzt aber sicherlich gestiegen.

Renten3Schließlich werden am Mittwoch und Donnerstag die Daten zu den Lebenshaltungskosten für Deutschland und der Eurozone gemeldet. Vor allem in der Eurozone sind die Gefahren deflationärer Entwicklungen mit Blick auf das anhaltend hohe Niveau der Arbeitslosigkeit nicht gebannt. Wir erwarten, dass die Jahresrate der Inflation hier mit -0,1% im negativen Bereich verbleibt, die Dynamik in Deutschland sollte mit Zuwächsen um 0,4% spürbar höher sein.

Der Bund Future dürfte heute in ruhigem Handel weiter seitwärts tendieren – wir erwarten eine Handelsspanne zwischen 158,95 und 159,85. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,86 und 2,03% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben