Rentenmarktbericht 21. April: ZEW-Index, Griechenlandkrise

Am Dienstag stehen neben dem zur Veröffentlichung anstehenden ZEW-Index kaum relevante Konjunkturdaten auf dem Tableau der Marktteilnehmer. Kaum Neues gibt es zudem im Schuldenpoker um Griechenland. Folglich schwinden die Hoffnungen darauf, dass die griechische Administration auf dem Treffen der Finanzminister der Eurogruppe am kommenden Freitag konkret ausgearbeitete Reformvorschläge vorlegen wird.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land        Indikator                                              Periode        Schätzung       Letzter

11:00       GE           ZEW Konjunkturerwartung                    Apr.               55,3                54,8
11:00       EC           ZEW Konjunkturerwartung                    Apr.                k.A.                62,4
                SP           3/9 M Schätze
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• ZEW-Indikator im Zentrum des Interesses

• Nichts Neues zu Griechenland

Marktkommentar
Insgesamt verlief der Bondhandel gestern vergleichsweise ereignislos. Es fehlten neue Impulse. Die Konjunkturdaten waren nicht in der Lage, den Marktakteuren Orientierung zu geben. Sie kamen zumeist aus der zweiten Reihe.

Nicht viel anders wird es am heutigen Handelstag sein: An wichtigeren Daten steht lediglich der ZEW-Indikator an. Neue Impulse sollte man davon aber erneut nicht erwarten. Da sich auch kein US-Notenbanker äußert, gibt es keinen Grund über den Zeitpunkt der US-Leitzinswende zu spekulieren.

Dementsprechend langweilig dürfte der heutige Handelstag verlaufen, wären da nicht die unklaren Entwicklungen in Griechenland. Nach wie vor sieht es nicht danach aus, als ob konkret ausgearbeitete Reformvorschläge am kommenden Freitag auf dem Treffen der Finanzminister der Eurogruppe von Griechenland vorgelegt werden. Dass das Land erhebliche Probleme hat, solvent zu bleiben, machen die zahlreichen Initiativen deutlich, die Cash-Bestände staatsnaher Betriebe zu bündeln, so dass sie für den Schuldendienst und die Aufrechterhaltung des Staatsapparates genutzt werden können. Man darf sehr gespannt sein, ob die vorhandenen Mittel ausreichen werden, die Zahlungen an die Staatsbediensteten, Pensionäre und Rentner zu leisten, die demnächst fällig werden.

Außerdem ist es verwunderlich, dass es keine neuen Nachrichten zu Fortschritten beim Einsammeln von seit langer Zeit überfälliger Steuern sowie Sozialabgaben gibt.

Renten2Dass die Marktakteure sich weiterhin große Sorgen machen, was eine griechische Staatspleite für den Rest des Euroraums bedeuten würde, ist immer noch an den Spreads der Staatsanleihen von Emittenten aus der Peripherie gegen Bundesanleihen abzulesen. Gestern gab es zwar keine signifikanten Ausweitungen mehr. Doch im Vergleich zu den vergangenen Wochen ist die Renditedifferenz vergleichsweise hoch. Dabei sollte gerade das QE-Programm der EZB, das nach jüngsten Daten weiter planmäßig verläuft, dazu beitragen, die Ansteckungsrisiken in Grenzen zu halten. Schließlich ist immer ein Nachfrager nach Staatsanleihen aktiv.

In diesem Zusammenhang ist die Emission der spanischen Geldmarktpapiere von Interesse. Immerhin konnte das Land bei der Emission der 6-Monats-Paiere vor einigen Wochen dem Club der Länder beitreten, die für die Kreditaufnahme Zinsen erhalten. Zumindest bei den 3-Monats-Papieren sollte das heute erneut so sein.

Gute Nachrichten gab es gestern aus Zypern: Nach langem Zögern stimmte das dortige Parlament am Samstag für eine Änderung der gesetzlichen Regelungen für Zwangsversteigerungen. Dabei handelt es sich um die Umsetzung einer Forderung, die dem Land im Rahmen des Stützungsprogramms auferlegt wurde. Nun wird die Troika wahrscheinlich zu Beginn der kommenden Woche prüfen, ob die Umsetzung den Vorgaben entspricht. Sollte das der Fall sein, so darf Zypern mit weiteren Mitteln aus dem 10 Mrd. EUR umfassenden Hilfsprogramm sowie dem Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des QE-Programms Renten3rechnen.

Der Bund Future bleibt hingegen weiterhin aufgrund seiner technischen Verfassung angreifbar für Gewinnmitnahmen. Er dürfte im Tagesverlauf zwischen 159,70 und 160,90 notieren. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,82 und 2,00% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben