Rentenmarktbericht 18. März: BVG zum ESM, ZEW, US-Immobiliendaten, FOMC-Tagung

Neben verschiedenen Konjunkturdaten dürften sich heute die Blicke nach Karlsruhe richten: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet in dem „Hauptsacheverfahren ESM“. Daneben werden nach dem Referendum zur Abspaltung der Halbinsel Krim von der Ukraine heute Erklärungen sowohl von russischer als auch von Krim-Seite erwartet, in denen der weitere Ablauf eines Anschlusses an Russland thematisiert werden dürfte.


Ausgewählte Daten des Tages

Zeit      Land    Indikator                                                 Periode           Schätzung       Letzter
10:00    IT         Handelsbilanz (in Mio. EUR)                   Jan.                  k.A.                   3618

11:00    GE       ZEW Konjunkturerwartung                     Mrz.                 52                     55,7
11:00    EC       ZEW Konjunkturerwartung                     Mrz.                 k.A.                   68,5
11:00    EC       Handelsbilanz (in Mio. EUR)                    Jan.                  k.A.                  13922,3
13:30    US       Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %) Feb.                 0,1 / 1,2            0,14 / 1,6
13:30    US       CPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                   Feb.                 0,1 / 1,6            0,13 / 1,6
13:30    US       Baubeginne (in Tsd.)                                Feb.                 910                  880
13:30    US       Baugenehmigungen (in Tsd.)                  Feb.                 960                  945
14:00    US       Nettowertpapierabsatz im Ausland        Jan.                 40                    -45,884
                        (in Mrd. USD) SP: 3/9 M Schätze, GR: 3 M Schätze
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Krim-Krise in den Hintergrund gedrängt

• BVG-Urteil zu OMT
• FOMC-Tagung beginnt

Marktkommentar
Dadurch, dass die Krim-Krise nach dem Referendum vom Sonntag bisher nicht weiter eskaliert ist, trat etwas Ruhe an den Märkten ein und die Risikofreude nahm auf dem ermäßigten Niveau zu. Die Sanktionen, die der Westen gegen Russland verhängt, dürften sich kaum auf die hiesige wirtschaftliche Aktivität auswirken. Die diplomatischen Kanäle bleiben zugleich offen. Unklar ist jedoch, wie Russland auf die Sanktionen reagieren wird. Zumindest soll die Krim inzwischen als unabhängiger Staat von Russland anerkannt worden sein.

Außerdem soll es heute Erklärungen von russischer und Krim-Seite geben, in denen es vermutlich um den weiteren Ablauf eines Anschlusses an Russland gehen wird. Die offenen Fragen bleiben: Gibt sich Russland mit dem Erreichten zufrieden und wie bekommt man die „Kuh für alle Beteiligten zufriedenstellend vom Eis“. „Echte“ Sanktionen der gesamten internationalen Gemeinschaft (inklusive China?) wird sich Russland jedenfalls nicht lange leisten können.

Daneben dürften sich heute die Blicke nach Karlsruhe richten: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet in dem „Hauptsacheverfahren ESM“ und wird die Entscheidung um 10 Uhr bekannt geben. Dass die deutschen Verfassungsrichter das ganze noch kippen, ist unwahrscheinlich. Vielmehr dürfte es wohl eine weitere Grenzziehung geben, die sich jedoch von allen Seiten erfüllen lassen wird. Immerhin hat auch der ESM zur Stabilisierung der Situation im Euroraum erheblich beigetragen. Und eine erneute Destabilisierung der Situation wird kaum jemand verantworten wollen, denn die Schuldenkrise ist trotz aller Konsolidierungsfortschritte sowie rekordverdächtig niedriger Renditen in der Peripherie nicht ausgestanden. Daher wird man auch eine wie auch immer geartete Lösung für Griechenland finden.

Auch Konjunkturdaten dürften heute eine Rolle spielen: So wird der ZEW veröffentlicht. Er wird jedoch nur Beiwerk sein. Interessanter sind die US-Daten zum Immobilienmarkt. Ob die erwartete Belebung eingetreten ist, ist aufgrund des Wettereinflusses kaum abzuschätzen. Allerdings scheinen die Bauaktivitäten in den USA insgesamt wieder zuzunehmen. Die Preisdaten werden dagegen kaum eine Rolle spielen. Die Preisniveaustabilität ist gewährleistet. Die Inflationserwartungen sind in den USA wie in Europa auf niedrigem Niveau verankert.

Renten3Außerdem richten sich die Blicke auf die heute beginnende FOMC-Tagung, bei der das erste Mal Janet Yellen Regie führt. Der Bund Future dürfte heute Morgen etwas schwächer eröffnen und sich im weiteren Tagesverlauf zwischen 142,65 und 143,80 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,62 und 2,76% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben