Rentenmarktbericht 11. Mai: US-Arbeitsmarktdaten, BIP-Wachstum D & Eurozone im Fokus, Griechenlandkrise

Zinsdifferenz Bunds Peripherie

Zum Start in die neue Handelswoche fällt der konjunkturelle Datenkalender noch relativ mau aus. Erst in den kommenden Tagen stehen mit der BIP-Entwicklung im ersten Quartal für Deutschland und der Eurozone relevante Wirtschaftsdaten auf der Agenda. Ein weiteres Thema dieser Tage ist der Verbleib Griechenlands in der europäischen Währungsunion. Kurz vor dem Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel ist eine Einigung der Gläubiger mit dem vom Staatsbankrott bedrohten Griechenland offenbar weiter nicht in Reichweite. Und so wächst die Skepsis, dass Athen den Vorgaben der Troika folgen wird. Die Szenarien, auf die die Unterhändler sich vorbereiten, gehen in der Mehrzahl davon aus, dass zentrale Forderungen unerfüllt bleiben.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit      Land    Indikator                                              Periode            Schätzung       Letzter

Heute keine relevanten Daten
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Datenagenda für heute überschaubar

• Daten zum BIP-Wachstum in der Eurozone
• Inflationsausblick der BoE im Fokus

Marktkommentar
Die neue Woche startet heute ausgesprochen datenarm. Am Mittwoch belebt sich dann das Geschehen, wenn das Wachstum des Bruttoinlandprodukts im ersten Quartal in Deutschland gemeldet wird. Die Schätzungen für den Zuwachs liegen bei 0,5% – also rund 2% auf Jahressicht. Vor dem Hintergrund des Zwischentiefs der internationalen Konjunktur und mit Blick auf die langjährige Stagnation des Wachstums bei den europäischen Handelspartnern sind diese Zahlen nicht schlecht: Prägend für die positive Grundtendenz hierzulande bleibt die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt in Form zunehmender Arbeitsvolumina und sinkender Arbeitslosenquoten. In der deutlich höheren Dynamik kommt auch zum Ausdruck, dass die europäische Geldpolitik für die deutsche Volkswirtschaft viel zu expansiv ist.

Materiell wird die Konjunktur maßgeblich seitens der Konsumausgaben und der Wohnungsbauinvestitionen der privaten Haushalte stimuliert. Perspektivisch steht zu erwarten, dass auch die Unternehmensinvestitionen wieder stärker anziehen werden. Insgesamt dürften die Aufschwungskräfte sukzessive besser Tritt fassen. Dabei werden die Wachstumsraten im laufenden Jahr um 1,6% liegen, um dann auch im nächsten Jahr tendenziell weiter zuzulegen.

Renten2Die Konjunktur in Deutschland bildet damit einen Kontrapunkt zur Entwicklung in Europa: Im ersten Quartal dürfte die Wachstumsdynamik beim Bruttoinlandsprodukt zwar auch in Europa etwas zunehmen. Die Zahlen werden ebenfalls am Mittwoch gemeldet. Der gesamteuropäische Wachstumspfad bleibt insgesamt weniger dynamisch als in Deutschland, der Blick auf die laufenden Jahresraten der letzten Quartale macht dies deutlich: So kann sich das Wachstumstempo in der Union insgesamt im ersten Quartal vermutlich von 0,3 auf 0,4% etwas erhöhen. Dies vergleicht sich aber mit einem Zuwachs in Deutschland von 0,5% im laufenden nach 0,7% im Vorquartal. Diese auf den ersten Blick gering erscheinenden Unterschiede summieren sich zu dem Ergebnis, dass die deutsche der europäischen Konjunktur in Bezug auf die Phase im Konjunkturzyklus mittlerweile rund vier Jahre voraus ist: So lange müsste die Union mit dem aktuellen Tempo in etwa wachsen, um den relativen Zuwachs des Outputniveaus seit der Rezession 2008-2009 in Relation zu Deutschland aufzuholen.

Es bleibt natürlich abzuwarten, wie hoch das Wachstum am Mittwoch dann wirklich ausgefallen ist. Insgesamt besteht eine gewisse Divergenz zwischen den Stimmungsindikatoren und den sog. harten Daten. Einige Frühindikatoren hatten in der Summe auf ein signifikant höheres Wachstum verwiesen. Diese Entwicklung wurde durch die harten Daten wie etwa die Industrieproduktion jedoch nur bedingt gestützt.

Positiv zu vermerken ist allerdings schließlich, dass der konjunkturelle Gleichklang in der Union zuletzt wieder etwas zugenommen hat. Dabei hebt sich vor allem die Entwicklung in Spanien besonders hervor, das Land sollte zusammen mit Deutschland eine der zentralen Impulsgeber in der Eurozone gewesen sein.

Ebenfalls am Mittwoch wird der Ausblick der Bank of England bezüglich der Inflation veröffentlicht. Die Kapazitätsauslastung in UK zieht an, so dass steigende Löhne im Rahmen einer Verbesserung der Arbeitsmarktentwicklung für höhere Leitzinsen im Herbst sprechen könnten.

BundesanleihenDie Daten zum US-Arbeitsmarktbericht brachten den erwarteten Rebound allerdings leider auch eine Abwärtsrevision um 39.000 Einheiten im Vormonat.

Der Bund Future dürfte in der Konsolidierungsbewegung bleiben, konkret erwarten wir für heute eine Handelsspanne von 154,35 bis 155,25 – also eine moderate Erholung. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries dürfte bei noch geringen Impulsen im Tagesverlauf zwischen 2,10 und 2,22% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben