„Politiker wählen leider immer wieder den einfachsten Weg: Gelddrucken“

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Philipp Beer leitet den Growth-Bereich für eine der innovativsten Kryptowährungs-Plattformen überhaupt: Bitwala. In einem exklusiven Interview mit Kryptoszene.de spricht er über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft und den Bitcoin-Markt.

Hallo Herr Beer, lassen Sie uns gleich mit der Tür ins Haus fallen: Wie verändert die Corona-Krise den Bitcoin-Markt?
Im Zuge der Corona-Krise sind alle Märkte ordentlich durchgeschüttelt worden. Besonders der Finanzmarkt ist durch die weltweite Krisenpolitik der Regierungen und die Überschwemmung mit Notengeld durch die internationalen Zentralbanken sehr volatil. Zunehmend verlieren Privatanleger, aber auch institutionelle Investoren Vertrauen in das oft etwas willkürlich erscheinende Fiat-Geldsystem. Im Gegensatz dazu wird das Bitcoin-Geldsystem zu einer immer attraktiveren Alternative für Menschen, die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung über die vermeintliche Sicherheit gewohnter konventioneller Finanzdienstleistungen stellen.

Spüren Sie Auswirkungen nach fast drei Monaten Lockdown in Europa?
Anhand der zahlreichen Neuregistrierungen konnten wir feststellen, dass die Offenheit der Bevölkerung gegenüber dem dezentralen Bitcoin-Finanzsystem gestiegen ist. Auch die zunehmende Anzahl der getätigten Transaktionen zeigt, dass unsere Kunden gewillt sind, ihr Portfolio zu diversifizieren. Viele erweitern jetzt ihre Erfahrungen mit Kryptowährungen.

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Was bedeutet das für Anleger, die jetzt in Krypto investieren wollen?
Die Zeiten, in denen Anleger zwischen Aktien, dem Bausparvertrag und dem Sparbuch oft nur das geringere Übel wählen konnten, sind vorbei. Es gibt jetzt schlichtweg mehr Möglichkeiten, seine finanzielle Unabhängigkeit selbst in die Hand zu nehmen. Natürlich ist der Handel mit Kryptowährungen auch mit Risiken verbunden. Diese lassen sich jedoch auch immer transparenter darstellen und besser managen. Das Transaktionsverhalten unserer Kunden zeigt uns, dass hier grundsätzlich der Wille besteht zu experimentieren, eigene Erfahrungen zu sammeln und dabei zu sein, wenn sich ein Teil des Finanzsektors neu erfindet.

Können Sie sich mögliche Entwicklungen oder Zukunftsszenarien für Bitcoin vorstellen?
Die Corona-Krise hat vor allem auf die Finanzwirtschaft und den Geldmarkt Auswirkungen, die wir unter Umständen erst in einigen Jahren wirklich realistisch bewerten können. Fakt ist, dass durch die Hilfsmaßnahmen Unmengen von Notengeld in den Kreislauf gepumpt werden. Obwohl die Menge an Mitteln, die der Politik zur Verfügung stehen, begrenzt ist, wählen amtierende Politiker leider immer wieder den einfachsten Weg – Gelddrucken! Bitcoin ist erfunden worden, um einen Ausweg aus der Inflationsspirale zu bieten.

Philipp Beer, © Bitwala

Hier geht es zum ausführlichen und ungekürzten Interview.

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