BondGuide im Interview mit Klaus Dieter Frers, Gründer und Vorstandsvorsitzender, paragon AG, über die laufende Folgeemission, notwendige Wachstumsfinanzierungen und die rechtzeitige Besetzung von Marktnischen. Gemessen am Erfolg von paragon 2013/18 sollte die Folgeplatzierung eigentlich reine Formsache sein.
BondGuide: Herr Frers, gerade die letzten Wochen kam paragon abermals mit erfreulichen Zahlen für das erste Quartal. Die Highlights kurz in eigenen Worten?
Frers: Kurz gesagt: Wir haben im ersten Quartal die nächste Wachstumsphase vorbereitet. Die Zahlen lagen alle im Plan, der Konzernumsatz stieg um 11,7% und wir haben unsere Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Viel wichtiger ist uns aber die mittel- und langfristige Entwicklung des paragon-Konzerns. Da spielt u.a. der Aufbau der neuen Aumann-Fertigungslinie für die automatisierte Massenproduktion von Batteriemodulen eine große Rolle, da wir damit unsere Produktionskapazität im Segment Elektromobilität schon jetzt massiv ausweiten. Das Ganze haben wir flankiert mit der formwechselnden Umwandlung der Voltabox Deutschland GmbH in eine Aktiengesellschaft, um das organisatorische Wachstum in diesem Segment künftig noch fokussierter steuern zu können.
BondGuide: Bezüglich Elektromobilität hört man viel – seit gefühlt zehn oder mehr Jahren. Irgendwie kommt man aber nicht recht vom Fleck. Wo sehen Sie persönlich die Haupteinsatzgebiete?
Frers: Was den Konsumentenmarkt angeht, war die Dynamik bisher in der Tat noch sehr überschaubar. Hier bestehen momentan einfach noch zu viele Hürden für den großen Durchbruch. Deshalb sind wir ja auch von Anfang an konsequent einen anderen Weg gegangen: Mit dem öffentlichen Personennahverkehr, Gabelstaplern, fahrerlosen Flurfahrzeugen und Minenfahrzeugen haben wir sehr frühzeitig große Marktnischen besetzt, in denen wir mit unseren Lithium-Ionen-Batteriesystemen erfolgreich überholte Blei-Säure Batterien ersetzen können. Damit haben wir uns gleichzeitig aber auch gut auf die Anforderungen des künftigen Konsumentenmarktes vorbereitet. Ein gutes Beispiel dafür sind unsere Starterbatterien für Motorräder, die gerade in Serie gegangen sind.
BondGuide: …im Pkw-Bereich scheint es, als ob Privatpersonen e-Autos erst zu akzeptieren bereit scheinen, wenn sie mindestens 800 km Reichweite bieten, günstiger als Verbrennungsmotoren sind und auch noch Subventionen ausgereicht werden. Kommt man dagegen an?
Frers: Diese Frage stellt sich für uns gar nicht, da wir zunächst die schnell wachsenden Marktnischen der Elektromobilität besetzt haben und unseren Umsatz momentan auch damit generieren. Darüber hinaus gibt es weitere Anwendungsbereiche, in denen wir aktuell noch nicht präsent sind, die wir uns aber sehr genau ansehen. Zum Beispiel landwirtschaftliche Anwendungen. Wir bleiben in jedem Fall bei unserem erfolgreichen Ansatz, systematisch die Marktchancen zu erschließen, die vorhanden sind.
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