Mini-Hochzinsanleihen: Auf der Suche nach… – von Ralf Meinerzag, Steubing

Auf der Suche nach dem richtigen Zinssatz: Es ist völlig klar, dass Emittenten versuchen, den niedrigsten Zinssatz für ihren Kapitaldienst auszuloten. Dafür nutzen sie den Wettbewerb. Die Zahl der potentiellen Emittenten hat durch die veritable Krise am Markt für Mittelstandsanleihen abgenommen. Im Beauty Contest zwischen den beratenden Banken wird die Höhe des anzubietenden Kupons zunehmend zum Ausschlusskriterium für die Gewinnung des Mandats.

Dabei wird aber schnell vergessen, Mittelstandsanleihen sind Hochzinsanleihen, die Fremdkapital als Risikokapital einwerben. Die Aussagen, dass die Zinsen für Firmenkredite etwas über 2% liegen, sind hier definitiv wertlos. Der Risikozinssatz von Banken ist deutlich höher und durch die Basler Regelungen vorgegeben. Je risikoreicher der Kredit, umso mehr Eigenkapital wird damit in den Büchern der Banken blockiert. Ergo: Auch die Banken lassen sich das Fremdkapital gut verzinsen. Zusätzlich plädieren wir dafür, dass vermehrt halbjährliche Kuponzahlungen eingeführt werden, damit die Investoren Vertrauen in ihre Anlage gewinnen. Das würde auch dazu beitragen, dass die Bonds liquider zu handeln wären.

Auf der Suche nach der Mitte: Asiatische Kampfsportarten lehren, dass aus einer starken Mitte Geschwindigkeit und Kraft entstehen. Das ist körperlich extrem fordernd. Der Markt für Minibonds muss diese seine Mitte finden. Es muss den Forderungen der Investoren und der Öffentlichkeit Gehör verschafft werden. Das ist zugegebener Maßen anstrengend – aber schafft einen gesunden Markt.

Fondsmanager Ralf Meinerzag (r.) und Roger Bürgin

Fondsmanager Ralf Meinerzag (r.) und Roger Bürgin

Auf der Suche nach dem richtigen Namen: Vielleicht ist es jetzt auch an der Zeit im Sinne von Produktwahrheit und Produktklarheit von Mini-Hochzinsanleihen zu sprechen. Wir werden das ab jetzt tun.

20. November 2017
Kontakt:
Ralf Meinerzag +49 69 297 16 172, sgmf@steubing.com, www.germanmittelstandfund.de