Marktüberblick institutioneller Anleihen deutscher Non-Financial-Emittenten im 3. Quartal 2016

Uwe Nespethal (links) und Prof. Dr. Wolfgang Blättchen, Blättchen Financial Advisory

UniCredit und Barclays sind die führenden Emissionsbanken in diesem Segment
In den neun Monaten des Jahres 2016 wurden insgesamt rund 60 Mrd. EUR bzw. 107 Anleihen von Non-Financial-Emittenten platziert. Diesen Markt teilen sich aktuell 41 Emissionsbanken in ihrer Funktion als Konsortialführer bzw. „Bookrunner“ auf. Im Mittel bildeten diese Institutionen untereinander ein Konsortium von 3,4 Banken. Zu den Marktführern (Top 5) gehören BNP Paribas, Barclays, JP Morgan, Deutsche Bank und Goldman Sachs.

Unter den Top 20 sind die deutschen Bankenhäuser Deutsche Bank (#4), Commerzbank (#12) und die Bayerische Landesbank (#20) vertreten. Die LBBW steht zurzeit auf Platz 22 mit einem begleiteten Volumen von 4,2 Mrd. EUR (sechs Emissionen). Die DZ-Bank erreicht Platz 25 und war an drei Anleiheemissionen mit einem Volumen von 1,4 Mrd. EUR beteiligt.

Abbildung4
Fazit & Ausblick
Der Corporate Bond Markt deutscher Non-Financials konnte sich im 3. Quartal 2016 trotz Brexit und dem Fehlen der VW-Emissionen deutlich beleben. Erstmals lag der Anteil der Nicht-Euro-Anleihen über 50% des Gesamtmarktes. Ebenso wurde die marktbeherrschende Stellung der Automobilhersteller erstmalig in diesem Quartal gebrochen und liegt deutlich unter 20% Marktanteil. Neu ist zudem, dass es erstmalig Emittenten gelungen ist, negative Emissionsrenditen zu erzielen. Es kann ein spannender Endspurt für 2016 erwartet werden!

[1] In die genannte Kategorie fallen sämtliche Emittenten, die keine Banken, Versicherungen oder sonstige Finanzdienstleister sind und ihren operativen Muttersitz in Deutschland haben. „Mittelstandsanleihen“ werden nicht berücksichtigt. Die Basisquelle ist die Thomson Reuters Datenbank.

[2] Emittenten werden besser als „BB+“ bzw. „Ba1“ von den Ratingagenturen (S&P, Moody’s, Fitch) bewertet oder das „Shadow Rating“ der institutionellen Investoren stuft sie als „Investmentgrade“ ein