Luther RA startet eine Initiative, kleine und mittelgroße Unternehmen in Brüssel adäquat zu repräsentieren. Nicht zuletzt soll die EU-Verordnung für Wertpapierprospekte aktiv mitgestaltet werden.
Mit besagter Prospektverordnung beabsichtigt die EU, (insbesondere auch) mittelständischen Unternehmen einen Zugang zum Kapitalmarkt zu erleichtern. So die Theorie. ‚In der praktischen Umsetzung‘, so Ingo Wegerich, Partner bei Luther, könnte jedoch genau das Gegenteil bewirkt werden.‘
Die meisten deutschen Mittelständler bilanzieren nach HGB. Damit könnte bald Schluss sein: So wurde auf einem Workshop der EU-Kommission zum zukünftigen Prospektinhalt für KMU-Prospekte von einer Teilnehmerin des Expertenpanels angeregt, dass die KMU in den Prospekten der besseren Vergleichbarkeit halber zukünftig nach IFRS und nicht mehr nach den nationalen Rechnungslegungsstandards bilanzieren sollten.
Hohe Umstellungskosten würden Mittelständlern eher die Lust auf Kapitalmarkt schon im Vorfeld verderben.
Wegerich sieht eine große Gefahr darin, dass die kleineren und mittleren kapitalmarktorientierten Unternehmen nicht selbst in Brüssel mit am Tisch sitzen. „Es werde nur über sie geredet, aber nicht mit ihnen. Auf diese Weise könne keine interessengerechte Lösung für die mittelständischen Unternehmen zu Stande kommen“, so Wegerich.
Luther werde deshalb einen Verband ins Leben rufen, der dem kapitalmarktorientierten Mittelstand in Brüssel Gehör verschaffen und an einer verträglicheren Gestaltung der EU-Prospektverordnung mitarbeiten wird. In Brüssel verfügt Luther daher bereits über ein eigenes Büro.
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