Für Investoren, die in russische ADRs wie Lukoil, Rosneft oder Tatneft investiert haben, besteht eine Möglichkeit, potenzielle Totalverluste zu vermeiden.
Bis zum 1. Oktober können American Depositary Receipts (ADRs) russicher Emittenten in Aktien umgetauscht werden. Diese Gelegenheit ergibt sich aus der neuen Lizenz des OFAC (Office of Foreign Assets Control) und den jüngsten Maßnahmen der Europäischen Union, die den Umtausch von ADRs ermöglichen.
Seit der Eskalation des Krieges zwischen Russland und der Ukraine im Frühjahr 2022 [gemeint ist sicherlich, dass Russland ja schon2014 übergriffig wurde] sind ADRs von russischen Unternehmen für westliche Investoren aufgrund von Sanktionen weitgehend eingefroren. Doch die im August 2024 erteilte OFAC-Lizenz sowie das elfte Sanktionspaket der EU haben neue Wege für den Umtausch eröffnet. Europäische Lagerstellen wie Clearstream und Euroclear unterstützen diesen Prozess, wodurch der Umtausch von ADRs in Aktien nun wieder möglich sei.
Investoren sollten zeitnah handeln, um von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Banken und Broker informieren aktuell ihre Kunden und fordern sie auf, ihre ADRs bis spätestens Ende September 2024 zu stornieren, um die Originalaktien gutgeschrieben zu bekommen. Die Frist für die Einreichung vollständiger Umtauschaufträge bei DR-Agenten wie Deutsche Bank, Citibank und JP Morgan ende am 1. Oktober.
Für den erfolgreichen Umtausch benötigen Investoren u.a. ein Depot mit Anbindung an den russischen Zentralverwahrer NSD (National Settlement Depository).
„Dies ist möglicherweise die letzte Gelegenheit für Investoren, ihre ADRs in russische Aktien umzutauschen. Es ist entscheidend, jetzt alle notwendigen Schritte zu unternehmen“, erklärt Maximilian Weiss, Rechtsanwalt und Geschäftsführer der auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Kanzlei WEISSWERT.
Investoren, die ihre ADRs erfolgreich in Aktien umwandeln, könnten demnach zudem bislang nicht ausgezahlte Dividenden von den russischen Emittenten nachfordern. Hierzu ist die Stellung eines Antrags erforderlich. Für Investoren aus sogenannten „unfreundlichen Staaten“ ist ein spezielles Rubelkonto des Typs „C“ notwendig. Zukünftige Dividenden würden automatisch dem Konto gutgeschrieben, ohne dass ein neuer Antrag erforderlich ist.
Weitere Informationen seien auf unserer Webseite erhältlich, und Anleger können kostenfrei weitere Informationen anfordern: www.weisswert.de
„Während die Situation für viele Anleger erfreulich ist, gibt es noch offene Fragen zu ADRs wie Gazprom, Nornickel und Gazprom Neft. Wir hoffen auf baldige Lösungen, zumal auch auf russischer Seite Konvertierungsoptionen in der Diskussion sind. Zurzeit aber bestehen zu diesen ADR derzeit keine Umwandlungsmöglichkeiten“, fügt Weiss hinzu.
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