Interview mit Dr. Bernd Kirsten, Golfino AG: „Wir fühlen uns auch gegenüber unseren Investoren verpflichtet“

Golfino AG: Veränderung im Vorstand der Golfino AG

BondGuide: Hat Golfino – Achtung: Klischee – nur rüstige und begüterte Pensionäre als Kunden?
Kirsten: Das ist ein Vorurteil. Das Durchschnittsalter unser Kunden ist 48 Jahre, die Alterspanne liegt zwischen 15 und 80. Sicherlich gibt es ein Premiumsegment, in dem sich viel Geld ausgeben lässt. Golf, Golf-Mode und Golf-Equipment sind heute aber auch für kleine und normale Geldbeutel erschwinglich. Wenn es in der allgemeinen Mode einen aktuellen Trend gibt, dann einen in Richtung sog. Performance Wear. Und da steht Golfino mit seiner Funktionsbekleidung ohnehin schon.

BondGuide: Wie sah Ihre Geschäftsentwicklung zuletzt aus?
Kirsten: Ich muss etwas ausholen. Unser letztes schlechtes Geschäftsjahr war 2012/13, als Europa vom Staatsschulden-Problem heimgesucht war. Wieder ein Klischee, aber eines, das zutrifft: Ja, Golfino hat natürlich viele Kunden im Mittelmeerraum, so dass dies nicht spurlos an uns vorbeiziehen konnte. Spulen wir ins aktuelle Geschäftsjahr: Hier erwarten wir in summa eine Entwicklung wie im Vorjahr. Der europäische Sommer war verregnet – so etwas spielt eine Rolle, das lässt sich nicht leugnen.

BondGuide: Können Sie gegen diese ‚Externalitäten‘ im Rahmen der Möglichkeiten etwas unternehmen?
Kirsten: Ja, die Lösung ist eine Ausweitung der regionalen Präsenz…

Golfino 5er Bild

BondGuide: …also Expansion?
Kirsten: …regionale Präsenz. Wenn wir nicht nur in Europa, sondern auch Asien und Amerika signifikante Erlöse erzielen, diversifizieren wir nicht nur Wechselkurse, sondern auch Wetter, Wirtschaftslagen und Modetrends.

BondGuide: Welche sehen Sie im Golfsport?
Kirsten: Großes Potenzial sehen wir in China. Die Begeisterung für Golf steigt dort enorm. Amerika ist natürlich die momentan größte Golfspielernation, aber vielleicht lösen die Chinesen sie irgendwann ab. Beim Wetter ist es ähnlich: Rekordkälte im Norden der USA kann bei einem so riesigen Land durch Schönwetterphasen im Süden ausgeglichen werden.

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