Gold bleibt als stabile Währung sehr gefragt – Robert Halver @pro aurum

Seine Meinung steht fest: Zehn Prozent des Anlagevermögens sollten in Edelmetalle investiert sein: „Die Welt wird nicht besser. Wir machen mehr Schulden, auch im nächsten Jahr“, ist Robert Halver sicher.

Deshalb treten Alternativen in den Fokus – allen voran eine stabile Anlage wie Gold: „Wir sollten uns nicht beirren lassen. Solange die Notenbanken Gold kaufen, sollte man diesem Beispiel folgen. Was die können, können wir auch.“

Neben Gold empfiehlt Robert Halver auch einen Blick auf den kleinen Bruder des gelben Metalls: „Ich mag Silber“, bekennt Halver. Silber habe den Vorteil, in der Industrie gebraucht zu werden – „es wird also auch verbraucht“, stellt Halver klar. Er erinnert daran, dass Gold nur 17-mal seltener als Silber ist, das „Gold-Silber-Ratio“ steht aktuell aber bei 70.

Dementsprechend geht Robert Halver von einer massiven Unterbewertung von Silber gegenüber Gold aus und bekräftigt, dass neben der Nummer Eins der Edelmetalle, also „Gold“, auch Silber in den Fokus genommen werden sollte.

Im Gespräch mit pro aurum TV geht Robert Halver auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie ein. Die US-Konjunktur ist im zweiten Quartal wie nie zuvor eingebrochen. Halver glaubt dennoch an eine Erholung: „Amerika packt es an. Sie machen Schulden wie noch nie.“ Die USA hätten ihren Staatsschuldenstand massiv erhöht. „Die Amerikaner können schneller reagieren, Europa ist währenddessen ein Flickenteppich“, unterstreicht Robert Halver.

Er bezweifelt unterdessen, dass China die Führung in der Weltwirtschaft übernehmen könnte:Wir wissen nicht wirklich, was in China wirklich läuft. Die Chinesen tun alles, die Krise für sich zu nutzen, sie pumpen Geld in die Wirtschaft.“ Allerdings sei die Charmeoffensive von China in Europa mit Vorsicht zu genießen: „Es ist Vorsicht geboten, dass die Chinesen uns nicht überrollen.

Für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte ist Robert Halver positiv gestimmt. Die langfristige Stabilität sei zwar verloren, aber: „Die Welt geht nicht unter. Es gibt viel billiges Geld, eine historisch beispiellose Verschuldung.“ Weil es keine Zinsen mehr gäbe, müsse der deutsche Zinssparer umdenken. Als Alternative sieht Robert Halver den Aktienmarkt.

Er stellt klar, dass es ohne billiges Geld keinen DAX von 13.000 Punkten gäbe und dass es eine Abkopplung von der fundamentalen Lage gibt: „Aber das ist die Realität, welche die Märkte nicht verlassen wird.“ Halver macht deutlich, dass ohne neue Schulden die Welt zusammenbrechen würde. Politiker wollten aber die Ruhe aufrechterhalten, also müssen sie weiter Schulden machen und so die Wirtschaft stabilisieren.

Zuletzt hat die Stärke des Euro den Goldpreis in US-Dollar beflügelt und auf neue Rekordhochs steigen lassen. Ob diese Unterstützung von Dauer ist, bezweifelt Robert Halver im Gespräch mit pro aurum TV. Zwar machten die USA derzeit keine gute Figur und der US-Dollar verliere zusehends seine Rolle als Weltleitwährung, aber: „Es gibt keine Alternative.“

Die Chinesen müssten ihre Finanzmärkte komplett öffnen. Europa hat längerfristig große Probleme, auch wenn der Euro derzeit stark ist. Europa möchte ohnehin keine starke Währung forcieren, sondern exportieren. „Ich bin fest überzeugt, dass der US-Dollar wieder auferstehen wird“, resümiert Robert Halver.

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