Finanzprodukte für Studenten : Die Auswahl ist größer als gedacht

Auf den ersten Blick sind Studenten nicht die bevorzugte Kundengruppe von Banken. Diese Sichtweise ändert sich aktuell jedoch. Von Robert Steininger*

Das Einkommen von Studierenden liegt häufig auf einem niedrigen Niveau, so dass die Bonität für Kredite oft nicht ausreicht. Darüber hinaus können Studierende im Normalfall auch noch kein Vermögen aufbauen. Trotzdem existiert eine ganze Reihe Finanzprodukte für Studenten.

Bei tiefergehender Analyse ist dies auch kein Wunder: Schließlich sind Studierende die potenziellen Top-Verdiener von morgen. Durch attraktive Angebote soll diese Kundengruppe möglichst früh gebunden werden. Studierende können davon profitieren. Doch welche Produkte werden angeboten und welche Besonderheiten bieten diese?

Kreditkarten für Studenten: Für Reisen und Auslandssemester optimal

Im Bereich der Kreditkarten werden Studenten von Banken stark umworben. Hier besteht zudem auch eine echte Nachfrage, weil gute Karten viele Vorteile bieten. Doch was ist dabei zu beachten? Durch entsprechende Vergleiche können Interessierte gleich erkennen, welche Karte zu ihnen passt.

Hier die wichtigsten Leistungen im Überblick:

– Gebührenfreiheit

Die Kreditkarte sollte keine fixe Grundgebühr mitbringen. Auf dem Markt existieren viele Karten, die diesbezüglich kostenfrei nutzbar sind.

– Zinsen

Auch die Zinsen für die Inanspruchnahme des Kartenlimits sollten möglichst niedrig ausfallen. Werte um die 10% sind sehr günstig, wohingegen einige Karten auch fast 20% Zinsen verlangen.

– kostenfrei Bargeld abheben

Eigentlich ist die Kreditkarte nicht zum Abheben von Bargeld gedacht. Auf Reisen erweist sich dieses Feature jedoch als sehr hilfreich. Ist die kostenfreie Bargeldabhebung weltweit möglich, kann man auch außerhalb der EU einfach Geld in der passenden Landeswährung abheben. Auf diesem Weg spart man eventuelle Wechselgebühren. Für das Auslandssemester oder Reisen eine perfekte Sparmöglichkeit.

– passende Sonderleistungen

Die Sonderleistungen der Kreditkarte sollten zu den eigenen Wünschen passen. Was nützen Rabatte in Läden, in denen man selbst nie einkauft? Aus diesem Grund ist hier stets ein genauer Blick gefragt.

Finanzen versus Kartoffel

Girokonto für Studenten: gut geeignet für die Kundenbindung

Während Kreditkarten bei der Kundenbindung nur begrenzte Effekte haben, spielt das Girokonto eine deutlich wichtigere Rolle. In diesem Zusammenhang sind Bankkunden nämlich deutlich weniger wechselfreudig. Dies ändert sich mittlerweile zwar, passiert jedoch immer noch deutlich seltener als bei Krediten oder Kreditkarten. Doch was ist bei einem Girokonto für Studenten genau zu beachten?

Hier die wichtigsten Aspekte im Überblick:

Keine Kontoführungsgebühren

Während in den letzten Jahren immer mehr Banken Kontoführungsgebühren für die meisten Bankkunden eingeführt haben, sind Studentenkonten nach wie vor kostenfrei. Einige Banken hängen jedoch Bedingungen wie ein Höchstalter (oft 28 Jahre) oder ein monatlicher Mindestgeldeingang (oft 700 Euro) an die Gebührenfreiheit. Aus diesem Grund sollten interessierte Studenten hier genauer hinschauen.

Möglichkeiten der Barabhebung

Bargeld spielt gerade in Deutschland immer noch eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund sollte die Bank die Möglichkeit bieten, an ausreichend vielen Geldautomaten kostenfrei Bargeld abheben zu können.

Kleiner Dispokredit mit günstigen Zinsen

Studierende mit Nebenjob erhalten häufig einen kleinen Dispokredit zwischen 500 und 1.000 Euro. Bei finanziellen Engpässen kann dies mitunter hilfreich sein. Doch Achtung: Dispozinsen sind immer verhältnismäßig teuer. Aus diesem Grund sollte auch hier ein Vergleich der Konditionen stattfinden.

Finanzen spielen im Studentenleben erstmals eine wichtige Rolle – doch welche Finanzprodukte gibt es für diese Zielgruppe?

Zusatzleistungen

Nicht selten erhalten Studierende Prämien für eine Kontoeröffnung. Gerade die Barprämien variieren häufig und hängen auch immer von zeitlich begrenzten Sonderaktionen ab. Darüber hinaus legen andere Banken zusätzliche Prämien wie Rabatte, Gutscheine oder auch weitere Finanzinstrumente obendrauf. Dazu gehören ein kostenfreies Depot oder eine kostenfreie Kreditkarte.

Weitere interessante Finanzprodukte für Studenten

Neben Girokonto und Kreditkarte existieren noch weitere Optionen für Studierende. Hier eine Kurzübersicht:

Kredit für Studenten (staatlich gefördert oder von Banken mit Hilfe der Eltern)
Sparpläne (mit geringen monatlichen Sparraten)
– Staatlich geförderte Altersvorsorge (Basisrente, wenn durch einen Nebenjob der Steuerfreibetrag überschritten wird)
Bausparvertrag (Wohnungsbauprämie kassieren und die Sparsumme frei verwenden – nur bis zum Alter von 25 Jahren)

Die Welt der Finanzprodukte: Studenten haben eine große Auswahl

Der Beginn eines Studiums bedeutet für viele junge Menschen eine Zäsur. Sie müssen mitunter finanziell auf eigenen Beinen stehen und erstmals das eigene Geld vollständig selbst verwalten. In diesem Zusammenhang werden Finanzprodukte interessant. Banken und FinTechs haben längst erkannt, wie attraktiv diese Zielgruppe sein kann. Wer also ein Girokonto, eine Kreditkarte oder erste Schritte in Richtung Altersvorsorge gehen möchte, findet auch entsprechend zugeschnittene Angebote. Doch hier gilt wie sonst auch: Ein Angebotsvergleich bringt die besten Konditionen.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Fußball, Krypto und Verhaltensanalyse.

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