Ekotechnika : von Russland-Feldzug betroffen, aber Liquidität gestärkt

Die Ekotechnika AG (DE000 A16123 4), deutsche Holding des Händlers internationaler Landtechnik in Russland, hat ihre HV durchgeführt.

Neben der Entlastung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2020/21, haben die Aktionäre dem Vorschlag zugestimmt, den Bilanzgewinn in Höhe von rund 2,5 Mio. EUR im Unternehmen zu belassen und vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Ursprünglich hatte der Gewinnverwendungsvorschlag vorgesehen, erstmalig eine Mindestdividende auszuzahlen. Aufgrund der Unwägbarkeiten im Zuge des Russland-Ukraine-Konflikts beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat der Ekotechnika AG jedoch, der Hauptversammlung einen geänderten Gewinnverwendungsvorschlag zu unterbreiten: Mit dem nun getroffenen Beschluss haben die Aktionäre dazu beigetragen, die Liquidität im Unternehmen zu stärken.

Der Tagesordnungspunkt 5 bzgl. der Wahl des Konzernabschlussprüfers wurde während der Versammlung abgesetzt. Aufgrund der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts habe sich die Struktur aller großen internationalen Wirtschaftsprüfer-Gesellschaften grundlegend verändert. Aus diesem Grund ist es der Gesellschaft bis dato nicht gelungen, einen Wirtschaftsprüfer zu gewinnen. Der Aufsichtsrat befinde sich in konstruktiven Gesprächen mit möglichen Kandidaten. Sobald ein geeigneter Wirtschaftsprüfer gefunden sei, werde die Gesellschaft zur Bestellung zu einer virtuellen außerordentlichen Hauptversammlung einladen.

Trotz des herausfordernden Umfelds ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur leicht auf 183,0 Mio. EUR zurück. Beim operativen Ergebnis (EBIT) erzielte die Ekotechnika in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 mit 31,0 Mio. EUR ein substanzielles Wachstum – eine Steigerung von 81% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Bjoerne Drechsler, Mitglied des Vorstands der Ekotechnika AG: „Bisher konnten wir die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts, insbesondere die freiwilligen Lieferstopps unserer Hauptlieferanten, durch vorhandene Bestände an Neumaschinen, das stabile Ersatzteilgeschäft und eine substanziell gestiegene Rohgewinnmarge ausgleichen. Für das kommende Geschäftsjahr 2022/23 gehen wir allerdings davon aus, dass sich das aktuell sehr schwierige Umfeld und die generellen Unwägbarkeiten deutlich stärker auf unsere Geschäftstätigkeit auswirken werden. Auch die Volatilität des Rubel könnte die Unternehmensaktivität negativ beeinflussen.“

Der Vorstand rechnet für das kommende Geschäftsjahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Vor allem die Erlöse im Neumaschinengeschäft dürften bei anhaltenden Lieferstopps stark zurückgehen. Das Management analysiert derzeit jedoch verschiedene Möglichkeiten, um den Lieferstopp der wichtigsten Partner zumindest im Hinblick auf das für die Profitabilität der Gruppe sehr wichtige Ersatzteilgeschäft zu kompensieren, sodass in diesem Bereich für das Geschäftsjahr 2022/23 mit einer weitgehend stabilen Entwicklung gerechnet werde.

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Über Ekotechnika

Ekotechnika, Walldorf, ist die deutsche Holdinggesellschaft der EkoNiva-Technika Gruppe, des größten Händlers internationaler Landtechnik in Russland. Wichtigster Partner und Hauptlieferant ist der weltgrößte und marktführende Landmaschinenhersteller John Deere. Heute ist Ekotechnika mit rund 760 Mitarbeitern an 25 Standorten in fünf attraktiven Agrarregionen Russlands vertreten und erzielte 2020/21 einen Jahresumsatz von rund 244 Mio. EUR. Die Ekotechnika-Aktie ist im Primärmarkt der Börse Düsseldorf (DE000 A16123 4) und darüber hinaus im Freiverkehr (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

Durch einen sog. Debt-to-Equity-Swap wurden vormalige Besitzer der Ekotechnika-Anleihe 2017 zu Aktionären des Unternehmens. Die Aktien wurden sogleich an der Börse notiert.

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