Die Folgeanleihe des Automobilzulieferers paragon soll zwischen 4 ¼ und 4 ¾% liegen. Hier ist auch die notierte Anleihe paragon 2017/22 mit 4 ½% angesiedelt.
Das kam nicht unerwartet: Auch die neue Anleihe wird im Bereich von 4 ½% ausfallen nach derzeitigem Stand. Die Zeichnungsfrist beginnt am 23. Oktober und wird womöglich rasch wieder geschlossen werden können – wie schon 2017. Es wäre allerdings ein falsches Signal.
„In den Gesprächen der letzten Tage mit Fremdkapitalinvestoren sind wir auf viel Zustimmung und Interesse für unsere konsequente Wachstumsstrategie gestoßen“, so Klaus Dieter Frers, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung der paragon GmbH & Co. KGaA.
„Mit der Entscheidung für eine weitere Unternehmensanleihe können wir so die Finanzierung der nächsten Entwicklungsphase im Bereich Automotive absichern, ohne die bestehenden paragon-Aktionäre in ihren Wertanteilen zu verwässern„, meint Frers jedenfalls.
Die Emission richte sich in der paragon-Eigendarstellung sowohl an institutionelle Investoren und Vermögensverwalter als auch an Privatanleger, so die Delbrücker– indes eine Art Lippenbekenntnis, denn paragon verzichtet dieses Mal auf eine dezidierte Investorenansprache im Retailbereich oder Medienarbeit über das Monopolzwangskorsett der Deutschen Börse hinaus, wenn man deren Zeichnungstool nutzen möchte. Begründung: Bei der Anleihe 2017/22 war paragon schlicht zu erfolgreich. Die Orderbücher waren schnell gefüllt, das Zielvolumen erreicht.
Das Volumen liegt wie schon gemeldet bei 50 Mio. EUR, Mindestvolumen 30 Mio. EUR. BondGuide schließt ein opportunistisches Tap-up jetzt oder später nicht aus. Am 31. schon soll paragon 2018/23 im Auswahlsegment Scale der Deutsche Börse starten.
Der Kurs der paragon-Aktie liegt auf Sicht von 12 Monaten mit 64% unter Wasser, der von Hoffnungs-Tochter Voltabox verlor ebenfalls seit der Emission vor einem Jahr rund die Hälfte an Wert. So erfolgreich die vergangene Anleihe war – die in den letzten Tagen jedoch auch stark litt –, so wenig wäre derzeit Hochmut angesagt angesichts von bis zu zwei Drittel Wertvernichtung in den Aktienkursen. Selbst wenn die aktuelle Emission nochmals erfolgreich über die Bühne gehen sollte, BondGuide-Fazit: * – Finger weg.
Fotos: @paragon/Voltabox