DVFA-Monatsfrage Juli – Nach der Europawahl: digitale Infrastruktur und Wettbewerbsfähigkeit am dringlichsten

Nach den Europawahlen ist der Erwartungsdruck spürbar, wirksame Maßnahmen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum zu ergreifen.

 „Dass fast neun von zehn DVFA Investment Professionals hier akuten Handlungsbedarf sehen, ist wenig überraschend“, kommentiert Roger Peeters, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes, die Ergebnisse der jüngsten Monatsfrage. „Interessanter ist die Reihenfolge beziehungsweise Gewichtung der konkreten Forderungen an Brüssel aus Sicht der Investment Professionals, und wie sehr diese den jüngsten Appellen der deutschen Wirtschaft an die Bundesregierung gleichen.“

Bei den geforderten wirtschaftspolitischen Maßnahmen steht der Bürokratieabbau eindeutig an der Spitze. Mit 40% der möglichen Mehrfachnennungen liegt er deutlich vor den übrigen angebotenen Antworten – Steuersenkungen für Unternehmen (24%), Abbau von Sozialleistungen (18%), schuldenfinanzierten Investitionen zum Beispiel in grüne Technologien (10%) sowie anderen Maßnahmen (8%).

Sorge um Europas Wettbewerbsfähigkeit

Deutlich über zwei Drittel der Teilnehmer (70%) erwarten gleichwohl, dass Europa im Vergleich zu China und den USA in den nächsten fünf Jahren an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen werde. Nur 7% erwarten, dass Europa konkurrenzfähiger sein wird als heute, und 1 % sehen hier bis 2029 keine Veränderung.

In einer weiteren Frage ging es um die Rahmenbedingungen, mit deren Hilfe die europäische Politik zumindest die wirtschaftliche Stabilität und das Wachstum des Kontinents langfristig sichern könnte. Bei möglichen Mehrfachnennungen entfielen hier erstaunlicherweise insgesamt 68% der Antworten der DVFA Investment Professionals auf Verbesserungen der digitalen Infrastruktur (37%) und die Rückkehr zu mehr Marktwirtschaft und Wettbewerb (31%). Dagegen landete die Schaffung einer Kapitalmarktunion mit nur 18% auf Platz drei der wichtigsten Rahmenbedingungen. Nur jede zehnte Antwort entfiel auf Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung.

Sorge vor Überregulierung im Finanzsektor

Mehr Wettbewerbsfähigkeit dringend gesucht

Über die Hälfte der möglichen Mehrfachnennungen (52%) plädierte daher dafür, die Regulatorik in der Finanzbranche zu lockern. Nicht im Widerspruch dazu steht, dass fast jede dritte Antwort (31%) forderte, auch neue Regelungen einzuführen, um beispielsweise Digital Assets voranzubringen. Mit dem bestehenden Regelungswerk waren dagegen nur 10% der Teilnehmer zufrieden. 7% sprachen sich für eine weitere Verschärfung der Regulierung aus, um so die Finanzmärkte zusätzlich abzusichern.

Die DVFA-Monatsfrage wendet sich an die 1.400 Mitglieder des Verbandes und widmet sich Themen, die in der Finanzbranche diskutiert werden. Die Ergebnisse der Umfrage werden regelmäßig an jedem 2ten Dienstag im Monat veröffentlicht.

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