Ein Kommentar und Gastbeitrag von Marc Schwetlik, Chief Investment Officer der Versicherungsgruppe die Bayerische: sparen für später, z.B. mit der Fondsrente
Zwischen knallenden Sektkorken, innigen Umarmungen und flüssigem Blei haben sie einen festen Platz zu Neujahr: die guten Vorsätze. Sorgen um die finanzielle Sicherheit im Alter treiben gerade in Krisenzeiten viele Menschen um. Endlich die eigene Altersvorsorge anpacken zählt deshalb 2022 zu den beliebtesten Neujahresvorsätzen – das Ganze am besten zukunftssicher auf nachhaltiger Basis.
Um Nullzinsen und Rekordinflation zu entfliehen, setzen auch deutsche Sparer zunehmend auf die Anlage ihres Ersparten in fondsbasierten Rentenversicherungen (Fondsrente). Nachhaltige Produkte versprechen die Rentenlücke im Alter auf eine ökologisch und sozial verträgliche Weise zu schließen. Laut Zahlen, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) 2021 veröffentlichte, wuchs das Neugeschäft fondsgebundener Rentenversicherungen im Vorjahr um satte 42%. Aber: Wie zeitgemäß ist der der Versicherungsmantel in Zeiten von flexiblen Neobrokern, ETFs und Kryptowährungen?
Wenn am Ende des Geldes noch Leben übrig ist
Wir werden immer älter. Nie zuvor haben mehr Hundertjährige gelebt als heute. Für die Altersvorsorge bedeutet das: Der Zeitraum, für den ich zur Sicherung meines Lebensstandards im Rentenalter vorsorgen muss, wird immer größer.
Bei der privaten Altersvorsorge mit Einzelaktien, ETF- oder Fondssparplänen spare ich bis zum Eintritt ins Rentenalter einen möglichst hohen Betrag, mit dem ich die meist unzureichende gesetzliche Rente bis zu meinem Ableben aufstocke. Doch was, wenn am Ende des Geldes noch Leben übrig ist?
Die statistische Lebenserwartung liegt in Deutschland für neugeborene Jungen aktuell bei 78,6 Jahren, für Mädchen bei 83,4 (Quelle: Statistisches Bundesamt). Aber wie viele rüstige Rentner und Rentnerinnen kennen Sie in Ihrem Familien- und Bekanntenkreis, die dieses Alter schon heute längst überschritten haben?
Entsprechend groß ist das erfreuliche „Risiko“, dass Sie länger leben als gedacht – die angesparten Geldreserven mit der Zeit aber immer knapper werden. Gegen dieses Risiko sichert Sie eine fondsgebundene Rentenpolice ab. Denn neben einer Auszahlung des angesparten Beitrags zu Rentenbeginn, können Sie die Option einer lebenslangen Rente wählen. Damit erhalten Sie eine garantierte monatliche Rente bis zum Lebensende – selbst dann, wenn Sie es als ältester Mensch der Welt ins Guinness Buch der Rekorde schaffen.
Großzügiger Vater Staat
Dem deutschen Fiskus eilt nicht gerade der Ruf voraus, seine Bürger in Sachen Steuern mit Samthandschuhen anzufassen. Und doch zeigt er sich gerade in der Altersvorsorge großzügiger, als man meint.
Sowohl die Einkünfte aus Aktien- und Aktienfondsgewinnen als auch aus fondsgebundenen Rentenversicherungen müssen versteuert werden. Doch gerade was die Phase nach dem Eintritt ins Rentenalter betrifft, langt der Staat hier jeweils unterschiedlich kräftig zu.
Berechnungen zeigen: Wer sein Geld langfristig über mindestens zwölf Jahre für das Rentenalter anlegen möchte, profitiert bei fondsgebundenen Rentenversicherungen meist von höheren Steuerbegünstigungen als bei sonstigen Fondssparplänen.
Ein Rechenbeispiel von fondspolicen-analyse.de zeigt: Ein Sparer zahlt bei einer Durchschnittsrendite von 7 Prozent 35 Jahre lang jährlich 3.600 EUR in einen Investmentfonds ein: Bei einer Rentenpolice hat er im Anschluss einen Betrag von rund 275.728 EUR beisammen, bei einem gewöhnlichen Fondsparplan sind es dagegen nur 244.425 EUR – ein Unterschied von rund 12,8%!
Mehrgleisig fahren erlaubt
Wirtschaft und Gesellschaft sind heute dynamischer als je zuvor. Aktuell befinden wir uns in einem der größten Umbrüche unserer Zeit: Auf dem Weg zum klimaneutralen Wirtschaften haben wir noch einige Herausforderungen zu meistern. Die Möglichkeit in der Geldanlage auf langfristige Entwicklungen reagieren zu können, ist heute daher besonders wichtig.
Unter „Umschichten“ versteht man im Finanzjargon den (teilweisen) Abzug der investierten Ersparnisse von einer Geldanlage in eine andere – zum Beispiel von einem Fonds mit traditionellen Industriewerten in einen Fonds, der ausschließlich in nachhaltige Energien investiert. Innerhalb einer Ansparphase von meist mehreren Jahrzehnten reagieren Anleger damit flexibel auf übergreifende Trends.
Was viele nicht wissen: Innerhalb einer Fondsrente ist das Umschichten auf andere Fonds in der Regel kostenlos und steuerfrei. So können Sie Ihre Anlagestrategie flexibel anpassen oder auch mehrgleisig fahren und Ihr Erspartes über unterschiedliche Fonds verteilen. Wer sein Geld dagegen selbstständig über ein Depot in Fonds anlegt, zahlt bei jedem Verkauf oder Teilverkauf die Kapitalertragssteuer in Höhe von 25% (oberhalb des jährlichen Freibetrags).
Diese Vorteile machen die nachhaltige fondsgebundene Rentenversicherung zur perfekten Wahl für alle, die ihr Erspartes mit einer attraktiven Rendite und steuerlichen Vorteilen verantwortungsbewusst zur Schließung der Rentenlücke im Alter anlegen möchten.
Fotos: @Die Bayerische