Das Ratingkarussell dreht sich weiter: German Pellets & IPSAK solide in der Spur, Zamek an Kosten verbrüht

Das Ratingkarussell nimmt Fahrt auf
Quelle: Panthermedia/Nicole Böttcher

Neuigkeiten von der Rating-Front: die German Pellets GmbH erhält zum wiederholten Male ein Investment Grade-Rating und bestätigt damit den intakten Wachstumstrend. Für die Günther Zamek Produktions- und Handelsgesellschaft mbH & Co. KG ging es dagegen um zwei Stufen abwärts. Der IPSAK-Bond muss derweil ein Downgrade auf „nur“ noch A- verkraften.

Wie der Holzpellethersteller German Pellets bereits gestern via Pressemeldung informierte, wurde die Bonität des Unternehmens von der Creditreform Rating AG erneut mit der Note BBB beurteilt – stark befriedigende Bonität, geringes bis mittleres Insolvenzrisiko. Ausschlaggebend hierfür seien vor allem die gute Versorgungslage innerhalb der German Pellets-Gruppe, die Übernahme weiterer Vertriebsgesellschaften für den Direktvertrieb sowie die Stärkung eigener Händler durch nachhaltige Verkaufsförderungsaktionen gewesen, die im laufenden Jahr die Marktposition in allen wesentlichen Märkten Westeuropas weiter gestärkt und sich insgesamt positiv auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt hätten. Das Unternehmen mit Sitz in Wismar weiß zu überzeugen: Creditreform sieht infolgedessen im bisherigen Geschäftsverlauf „ein deutlich verbessertes Refinanzierungspotenzial“ und erwartet zudem „eine weitere positive Entwicklung der Gesellschaft“.

„Das Rating bestätigt die wirtschaftliche Stärke und Stabilität unseres Unternehmens und unseres Geschäftsmodells. Das treibt uns an, unseren Weg fortzuführen. Wir werden unsere Marktposition gezielt weiter ausbauen“, sagt geschäftsführender Gesellschafter Peter Leibold. Den intakten Wachstumstrend bestätigte German Pellets unlängst auch in den H1/2013-Zahlen: Danach wies die German Pellets-Gruppe eine Konzerngesamtleistung von 266 Mio. EUR (+22% ggü. Vj.) aus. Das Plus beim Gruppen-EBITDA belief sich im Berichtszeitraum auf über 3% auf 19 Mio. EUR.

Die im Stuttgarter Bondm vertretenen 7,25%-Unternehmensanleihen im kumulierten Volumen von 152 Mio. EUR (A1H3J6 und A1TNAP) notieren weitgehend unbeeindruckt vom Rating-Upgrade weiterhin solide über.

Für den Suppen- und Soßenhersteller Zamek ging es im Rahmen des kontinuierlichen Creditreform-Monitorings zur Wochenmitte abermals um zwei Stufen von zuvor B+ auf „B-“ – ausreichende Bonität, höheres Insolvenzrisiko – herab. Maßgeblich für das erneute unterjährige Downgrade im Corporate Rating dürften die geringe Profitabilität und die vergleichsweise hohen Kostenpositionen im Unternehmen gewesen sein. Unterdessen stellten die Düsseldorfer weitere Kostenreduktionen u.a. durch Ausdünnung des Warensortiments und Verlagerung von Logistikaktivitäten nach Polen sowie Preiserhöhungen in Aussicht.

Spätestens seit September beschleunigte die im mittelstandsmarkt der Börse Düsseldorf umlaufende und noch im Frühjahr um 10 Mio. EUR auf dann final 45 Mio. EUR aufgestockte Zamek-Anleihe (2012/17) ihre Talfahrt. Im Sog kritischer Medienberichte über andere Mittelstandsanleihen rutschte das 7,75%-Wertpapier dann zur Monatsmitte noch einmal verstärkt auf zwischenzeitlich nur noch gut 26% ab – alles bis dato ohne echte bzw. neue Corporate News. Mittlerweile notiert der Zamek-Bond bei knapp 42% auf einem kaum weniger besorgniserregenderem Niveau – zum aktuellen Kurs- und Chart: hier klicken.

Auch Scope wurde tätig und stufte die ebenfalls im Bondm börsengehandelte, mehrfach besicherte 6,75%-Unternehmensanleihe (2012/19) der Immobilien-Projektgesellschaft Salamander-Areal Kornwestheim (IPSAK) mbH von zuvor A auf das noch immer komfortable Niveau A- herunter.

Laut Scope ist die Herabstufung insbesondere dem gestiegenen Branchenrisiko im Bereich Immobilienprojektentwicklung und -handel geschuldet. Danach erhöht beispielsweise eine steigende Anzahl von Projektentwicklern die Wettbewerbssituation und lässt die Margen weiter abschmelzen. Daneben waren die zuletzt leicht schlechteren Finanzkennzahlen von IPSAK ausschlaggebend für das Downgrade. Der Ausblick bleibt dagegen stabil. Nach den Aussagen der Ratingagentur sei die positive Entwicklung des als Anleihe-Sicherheit dienenden Salamander-Areals hierfür maßgeblich gewesen. Die Annahmen zur Werthaltigkeit und Ertragsstärke des Objekts aus dem Jahr 2012 hätten sich demnach bestätigt bzw. verbessert.

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