Deutsche Privatanleger warten ab: Das signalisiert der comdirect Brokerage Index mit einem aktuellen Stand von 100,0 Punkten. Fonds standen auf der Verkaufsliste, Aktien gewannen deutlich an Beliebtheit, Anleihen leicht im Plus.

Während sich über die Gesamtheit aller Anlageklassen Kauf- und Verkaufsabsichten die Waage halten, standen Fonds bei den meisten Anlegern im Mai auf der Verkaufsliste. Aktien gewannen hingegen deutlich an Beliebtheit. Gegenüber dem Vormonat (97,8 Punkte) signalisiert der Index wieder eine gestiegene Kaufbereitschaft: „Viele haben das gesunkene Kursniveau dazu genutzt, günstig Titel zuzukaufen“, resümiert Stefan Wolf, Produktmanager Trading bei comdirect.

Gefragt waren insbesondere dividendenstarke Einzeltitel: So sind unter den Top-Käufen in der Anlageklasse der Aktien etwa die Deutsche Telekom, K+S und – wie bereits im Vormonat – die Allianz vertreten.

„Angesichts der grundsätzlich positiven Börsenstimmung haben sich die Anleger im vergangenen Monat aber auch abseits der Klassiker umgeschaut. So findet sich etwa mit Sixt Leasing eine Neuemission unter den meistgekauften Aktien“, so Wolf. Insgesamt ist der Brokerage Index für Aktien mit 105,4 Punkten um 10,5 Punkte angestiegen: „Anleger waren im Mai wieder chancenorientierter als in den Vormonaten“, meint Wolf. Am meisten verkauft wurden Daimler, die Allianz sowie die Lufthansa.

In der Anlageklasse der Fonds ist der Brokerage Index von 107,7 Punkten auf 90,7 Punkte gefallen. Hier zeichnete sich bereits seit längerer Zeit eine rückläufige Tendenz ab – jedoch zeigte sich die allgemeine Kaufzurückhaltung der vergangenen Monate mit etwas Verzögerung, da Fondsanleger langfristig orientiert sind. „Während insbesondere Publikumsfonds für viele Anleger unattraktiv geworden sind, boomen ETFs weiterhin – sie machten im Mai rund 50% aller Fondskäufe aus“, fasst Wolf zusammen.

Hintergrund comdirect Brokerage Index
Der comdirect Brokerage Index erscheint monatlich. Die Daten zur Berechnung des Indexes sind repräsentativ für das Verhalten von Privatanlegern in Deutschland. Für die Berechnung des Indexwertes werden die Wertpapierkäufe den -verkäufen der rund 880.000 Depotkunden der comdirect bank gegenübergestellt und mit dem Durchschnitt des vorangegangenen Jahres verglichen. Für die Berechnung des Indexes ist es unerheblich, ob die Gesamtzahl der Wertpapierorders im Berichtsmonat gestiegen oder gesunken ist. Ein Indexstand über 100 Punkten zeigt an, dass im betrachteten Monat im Vergleich zum Referenzzeitraum Wertpapiere eher gekauft wurden.