Die Rettung der Centrosolar Group AG nimmt allmählich Konturen an: Das angeschlagene Photovoltaikunternehmen einigt sich mit kreditgebenden Banken auf ein Finanzierungskonzept. Damit scheint die Aufrechterhaltung des operativen Geschäftsbetriebs vorerst gesichert. Derweil ging der Centrosolar-Bond abermals in Flammen auf und verlor binnen einer Woche nochmals knapp 28%.
Wie die Centrosolar Group zur Wochenmitte via Pressemitteilung informierte, haben sich die Centrosolar AG und die Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH „mit den das Umlaufvermögen finanzierenden Banken auf ein Konzept für die Finanzierung der weiteren Fortführung des Geschäftsbetriebes verständigt“. Eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung werde in den kommenden Tagen abgeschlossen. Danach sei Teil des Konzepts, dass zur Absicherung der Banken die beiden Tochtergesellschaften das zuletzt eingeleitete Schutzschirmverfahren verlassen und die Einsetzung eines vorläufigen Insolvenzverwalters im Regelverfahren beantragen. Die Gruppenholding Centrosolar Group AG werde dagegen weiterhin die Sanierung unter dem Schutzschirmverfahren vorantreiben, hieß es dazu weiter.
Der wirtschaftlich und finanziell angeschlagene Solaranlagenbauer befindet sich bereits seit Mai offiziell in der Restrukturierung. Um den eingeschlagenen Sanierungs- und Restrukturierungskurs fortsetzen zu können, stellte das Management am Freitag vergangener Woche für die betroffenen Unternehmensteile Centrosolar Group AG, Centrosolar AG und Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung nach § 270 b InsO (sog. „Schutzschirmverfahren“) beim zuständigen Amtsgericht in Hamburg (BondGuide berichtete).
Die Inhaber der im Stuttgarter Bondm umlaufenden 50-Mio.-EUR-Unternehmensanleihe (2011/16) scheinen den neuesten Entwicklungen nicht recht vertrauen zu wollen, woraufhin das 7%-Wertpapier allein seit Wochenbeginn nochmals knapp ein Drittel an Kurswert auf nur noch 10,50% (Kurs hier) einbüßte. Die Centrosolar-Aktie (WKN A1TNS1) steht aktuell bei 3,40 EUR, nach 3,68 EUR letzten Freitag bzw. rund 24 EUR zu Jahresbeginn.