Centrosolar: positives Votum der Bondinhaber für Debt-Equity-Swap

Die Centrosolar-Anleihegläubiger haben entschieden.
Quelle: Panthermedia/Frank Täubel

Die sich offiziell in der Restrukturierung befindliche Centrosolar Group AG lud vor Kurzem zu einer Umfrage im Internet: Es sollte abgeklopft werden, ob die geplante Umwandlung der Anleihe von Fremd- in Eigenkapital weiterhin gewünscht ist. Inzwischen erhielten die Münchner eine richtungsweisende Antwort.

Danach habe die am 6. Dezember gestartete Umfrage unter den Gläubigern der ausstehenden 50-Mio.-EUR-Unternehmensanleihe ergeben, dass die befragten Anleihegläubiger mit über 90% einer eventuellen Umwandlung der Anleihe via Debt-Equity-Swap von Fremd- in Eigenkapital weiterhin positiv gegenüber stehen. Allerdings betont Centrosolar, dass es sich hierbei lediglich um ein unverbindliches Meinungsbild handelt und noch kein konkreter Beschluss für eine Wandlung gefasst worden ist. „Um eine Wandlung möglich zu machen, sollen im nächsten Schritt unter anderem die Marktwerte des verbliebenen Vermögens der Centrosolar Group AG ermittelt werden und die übrigen Gläubiger, insbesondere die Banken, zu einer Meinungsäußerung bewegt werden“, ergänzt der angeschlagene Solaranlagenbauer.

Sollten sich aus den folgenden Schritten ebenfalls positive Tendenzen und keine anderen Hindernisse ergeben, werde im Anschluss daran ein Informationsmemorandum veröffentlicht und eine weitere Anleihegläubigerversammlung einberufen.

Zur Umfrage: www.centrosolar-group.com/restrukturierung/umfrage-anleiheglaeubiger/

Hintergrund: Centrosolar befindet sich seit Mai in der Restrukturierung. Um den eingeschlagenen Sanierungs- und Restrukturierungskurs fortsetzen zu können, stellte das Management für die betroffenen Unternehmensteile Centrosolar Group AG, Centrosolar AG und Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH im Oktober Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung nach § 270 b InsO (sog. „Schutzschirmverfahren“) beim zuständigen Amtsgericht in Hamburg (BondGuide berichtete).

In der Folge wurde bekannt, dass sich die beiden Tochtergesellschaften, die Centrosolar AG und die Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH, mit finanzierenden Banken auf ein Fortführungskonzept geeinigt hätten. Teil der Finanzierungsvereinbarung war, dass zur Absicherung der Banken die beiden Unternehmen das zuletzt eingeleitete Schutzschirmverfahren verlassen und die Einsetzung eines vorläufigen Insolvenzverwalters im Regelverfahren beantragen. Die Holding Centrosolar Group AG werde dagegen weiterhin die Sanierung unter dem Schutzschirmverfahren vorantreiben, hieß es dazu weiter (hier geht’s zum Beitrag).

Nach dem Default ging es für die im Stuttgarter Bondm umlaufende Unternehmensanleihe (2011/16) steil bergab. Das ursprünglich mit 7% p.a. fix verzinste Wertpapier steht bei eben nur noch 7% – zum aktuellen Kurs- und Chart: hier klicken.

Der Centrosolar-Aktie (WKN A1TNS1) geht es erwartungsgemäß kaum besser.

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