Bond Market Report am 4. Januar: Markit Einkaufsmanagerindizes EU, Industrie- und Immobiliendaten USA, Fed

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Ein Kurseinbruch und die darauffolgende Aussetzung des gesamten Aktienhandels in China haben heute Morgen erwartungsgemäß auch dem deutschen Aktienmarkt den Start ins neue Jahr kräftig vermiest. Die Hintergründe waren u.a. chinesische Konjunkturdaten, die unerwartet schlecht ausfielen und die Aktienkurse auf Talfahrt schickten. Außerdem drücke die drohende Eskalation zwischen Saudi-Arabien und dem Iran auf die Stimmung der Anleger. Im Tagesverlauf stehen ferner verschiedene Wirtschaftsdaten auf der Agenda der Marktakteure.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land        Indikator                                                  Periode        Schätzung       Letzter

9:45         IT            PMI verarbeitendes Gewerbe                    Dez.                54,9               54,9
9:50         FR           PMI verarbeitendes Gewerbe                    Dez.                51,6               51,6
9:55         GE           PMI verarbeitendes Gewerbe                    Dez.                 53                  53
10:00       EC           PMI verarbeitendes Gewerbe                    Dez.                53,1               53,1
14:00       GE           Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)    Dez.            0,2 / 0,6          0,1 / 0,4
16:00       US           ISM-Index verarbeitendes Gewerbe          Dez.                49                 48,6
16:00       US           Bauausgaben (M/M, in %)                          Nov.                0,7                   1
                US           Fed-Redner: Williams
                NE           3/6 M Schätze
                FR           3/5/11 M Schätze
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Sorgen vor einer Eskalation im Mittleren Osten
• Chinesische Konjunkturdaten fielen durchwachsen aus: Asiatische Aktienmärkte geben teils kräftig nach, Handel in China ausgesetzt

Marktkommentar
Das neue Jahr beginnt im „Risk off“-Modus. Die Aktienmärkte in Asien geben teils kräftig nach, so dass der Handel an den chinesischen Börsen ausgesetzt wurde. Als Ursache dafür lassen sich zwei Ereignisse ausmachen.

Zum einen wurden insgesamt durchwachsene Konjunkturdaten aus China veröffentlicht. Die Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe signalisierten einmal mehr, dass es in der chinesischen Industrie per Saldo nicht rund läuft. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt. Das löste einmal mehr Wachstumssorgen aus. Zugleich wurde aber der Entwicklung im Dienstleistungsgewerbe wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel gut aus. Die aktuelle Entwicklung ist also durchaus auch anders interpretierbar.

Renten1Die Entwicklungen sind Ergebnis der allmählichen Umsteuerung des chinesischen Geschäftsmodells von industrie- / exportbasiert zu einer Stärkung des privaten Verbrauchs. Dass diese Umsteuerung nicht ohne Friktionen verlaufen würde, hat die chinesische Administration immer wieder betont und sollte die Marktteilnehmer daher „eigentlich“ nicht überraschen. Außerdem besitzt China viele Möglichkeiten, das Wachstum zu stimulieren, sollte es denn tatsächlich notwendig werden.

Zum anderen sorgt die Entwicklung im Mittleren Osten für Anspannung. Nachdem Saudi-Arabien die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen hat, wird eine Eskalation der Situation in der Region befürchtet. Das würde sich sicher negativ in vielfältiger Hinsicht auf die Kapitalmärkte auswirken. Die Ölpreise haben jedenfalls heute Morgen bereits mit leichten Gewinnen reagiert.

Ein Blick auf die Konjunkturdaten darf heute nicht fehlen. Von den endgültigen Werten der Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in verschiedenen Ländern des Euroraums dürften keine Überraschungen ausgehen. Sie sollten signalisieren, dass es mit der Wirtschaftsleistung im Euroraum nach wie vor gemächlich aufwärts geht.

Renten2Am Nachmittag wird der ISM für das verarbeitende Gewerbe in den USA ebenfalls das gewohnte Bild zeigen: Die Industrie kommt in den USA nicht recht in Gang, was u.a. auf die Währungssituation zurückzuführen ist. Die US-amerikanischen Unternehmen verlieren / verloren durch die USD-Aufwertung Wettbewerbsfähigkeit.

Daneben wird das Thema „Leitzinspfand“ vermutlich im täglichen Rhythmus auf der Agenda stehen. Es gibt durchaus einige Stimmen aus dem FOMC, die sich für vier Leitzinsanhebungen im laufenden Jahr stark machen. Es ist aber weiterhin nicht eindeutig, wie die Mehrheitsverhältnisse im FOMC tatsächlich aussehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Mehrheit noch für eine langsamere Gangart insbesondere im Hinblick auf die weltwirtschaftliche Entwicklung plädiert.

Renten3Mit den Vorgaben dürfte der Bund Future fest in den ersten Handelstag des neuen Jahres gehen. Danach dürfte er sich zwischen 157,85 und 159,70 bewegen. Die Geldmarktemissionen von Frankreich und den Niederlanden werden sich problemlos platzieren lassen. Die Rendite von 10-jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,18 und 2,30% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben