Bond Market Report am 26. Mai: US-Auftragseingänge, Verbrauchervertrauen, Griechenland, Fed

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Der konjunkturelle Datenkalender wird heute von einer Vielzahl von US-Indikatoren bestimmt: Im Fokus stehen u.a. die Entwicklung der Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, das Verbrauchervertrauen des Conference Boards sowie Daten zum US-Immobilienmarkt. Aus europäischer Sicht wirken u.a. die Ergebnisse der spanischen Regionalwahlen nach. Außerdem im Blickpunkt: die griechische Schuldenkrise. Zwischen der griechischen Administration und den Institutionen („Troika“) werde heute weiter über die Voraussetzungen für die Freigabe von finanziellen Mitteln aus dem noch laufenden Stützungsprogramm verhandelt. Unterdessen warnt der Chef des Europäischen Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, vor einer griechischen Staatspleite, wenn sich die Hellenen mit den Geldgebern nicht schnell auf eine verbindliche Reformliste einigen.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land        Indikator                                                                  Periode       Schätzung       Letzter

14:30       US           Auftragseingänge langl. Wirtschaftsgüter (in %)       Apr.                -0,5                  4,7
15:00       US           S&P/Case-Shiller Häuserpreisindex (J/J, in %)             Mrz.                4,6                 5,03
16:00       US           Verbrauchervertrauen Conference Board                  Mai                  95                 95,2
16:00       US           Richmond Fed Index                                                    Mai                   0                    -3
16:00       US           Verkäufe neuer Häuser (in Tsd.)                                 Apr.                 505                 481
                NE           2020 Bonds
                IT             2017 Bonds, 2023/26 Linker
                FR            3/5/12 M Schätze
                US           Auktion von 26 Mrd. USD 2-Year Notes
                US           Fed-Redner: Fischer
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Ergebnis der Regionalwahlen in Spanien

• Kann Griechenland fällige Kredite im Juni begleichen?
• Janet Yellen hält an Leitzinswende in 2015 fest

Marktkommentar
Die mit einiger (An-)Spannung erwartete Ansprache von Janet Yellen am vergangenen Freitag brachte insgesamt wenig neue Erkenntnisse. Sie geht weiterhin von der Einleitung der Leitzinswende im laufenden Jahr aus. Das sei jedoch abhängig von der Entwicklung der Konjunkturdaten.

Immerhin zog die Kernrate der Verbraucherpreise auf Jahresbasis kräftig an. Bei näherer Betrachtung war das jedoch vor allem auf einen Kostensprung bei der medizinischen Versorgung zurückzuführen. Insgesamt und das konstatierte auch die US-Notenbankerin, machen sich wohl einige Fed-Vertreter Sorgen darüber, wie stark der Aufschwung in den USA tatsächlich ist.

Zinsdifferenz StaatsanleihenDafür gibt es heute einige Anhaltspunkte. Die im Vergleich zum Vormonat erwarteten rückläufigen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter dürften von Basiseffekten geprägt sein. Wichtiger ist die Stimmung der Konsumenten. Hier könnte es durch einen Anstieg des Verbrauchervertrauens des Conference Boards durchaus eine positive Überraschung geben. Außerdem sind die Daten zum Immobilienmarkt zu beachten, denn in den letzten Monaten fielen sie häufig sehr durchwachsen aus.

Neben den US-Daten werden jedoch die politischen Entwicklungen im Euroraum im Fokus stehen. Bei den Regionalwahlen in Spanien hat es einen deutlichen Links-Ruck gegeben. Zudem haben die arrivierten Parteien auch an andere Gruppen Stimmen verloren. Das macht deutlich, dass es gerade der spanischen Regierung wohl noch nicht gänzlich gelungen ist, die Notwendigkeit der Anpassungen deutlich zu machen sowie positive Perspektiven aufzuzeigen. Diese hat das Land mit der Einleitung der Reformen schließlich zurückgewonnen. Allerdings benötigt das Entfalten von nachhaltigen Wachstumskräften und damit neuen Arbeitsplätzen viel Zeit. In wie weit das in den kommenden Monaten bis zur Parlamentswahl gelingen wird, ist offen. Allerdings wird sich der Euroraum wohl kaum eine zweites Griechenland leisten wollen und können.

BörsenindizesUnd bei Griechenland geht die Hängepartie weiter. Heute wird dem Vernehmen nach zwischen der griechischen Administration und den Institutionen („Troika“) weiter über die Voraussetzungen für die Freigabe der 7,2 Mrd. EUR aus dem noch laufenden Stützungsprogramm verhandelt. Eine Einigung ist jedoch nicht in Sicht. Die griechische Administration ist der Ansicht, sie hätte sich bereits deutlich auf die Partner zubewegt. Die Partner sind dazu jedoch anderer Ansicht. Wann Griechenland das Geld ausgeht, bleibt ebenfalls im Dunklen. Meldungen, nach denen die fälligen Kredittranchen des IWF im Juni nicht bedient werden können, wurden wenig später dementiert. Wenn man so will, bleibt alles beim Alten. Die Pokerrunde geht weiter.

Bundesanleihen US-StaatsanleihenHeute stehen zahlreiche Emissionen aus dem Staatsanleihebereich an. Die Geldmarktpapiere Frankreichs sollten sich problemlos platzieren lassen. Auch die niederländischen und italienischen Anleihen sowie Linker werden gut aufgenommen werden. Jedoch werden beide Länder etwas mehr Rendite bieten müssen. Die am Abend beginnende Wochenrefi des US-Treasuries dürfte etwas auf die Stimmung schlagen. Insgesamt dürfte der Bund Future wenig verändert in den Handel starten. Er dürfte sich zwischen 153,40 und 154,55 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,12 und 2,25% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben