Neuigkeiten von der Anleihen-Front: Kurz vor Jahresende zapfen deutsche Konzerne mit ihren jeweiligen Emissionen noch einmal den Bondmarkt an und besorgen sich frische Anleihemillionen.
Der eigenen Angaben zufolge weltweit führende Hersteller von Produkten und Materialen aus Carbon (Kohlenstoff) SGL Carbon verkündete im gestrigen Tagesverlauf die erfolgreiche Platzierung einer vorrangig besicherten Unternehmensanleihe im Wert von 250 Mio. EUR. Die im Jahr 2021 endfällige Schuldverschreibung zahlt einen jährlichen Festzins von 4,875% und ist ab einer Mindeststückelung von nominal 100.000 EUR handelbar sein. Das Bondlisting, das von Deutsche Bank, Credit Suisse, Commerzbank und LBBW betreut wurde, soll um den 12. Dezember abgeschlossen sein.
SGL beabsichtigt, die frischen Anleihegelder zur Refinanzierung der im Frühjahr 2007 ausgereichten variabel verzinslichen 200-Mio.-EUR-Anleihe (WKN A0N307) mit Endfälligkeit im Mai 2015 sowie zur teilweisen Rückzahlung eines Bankkredits einer Tochtergesellschaft und für allgemeine Unternehmenszwecke zu verwenden. Neben dem aktuellen Bondangebot hat sich der MDAX-Konzern zusätzlich Fremdkapital über einen neuen, 200 Mio. EUR großen Kredit besorgt. Das Darlehen mit einer Laufzeit bis Ende 2017 ist ebenfalls für allgemeine Unternehmenszwecke gedacht und ersetzt den bis dato bestehenden Kredit über die gleiche Höhe. „Mit der Begebung der Anleihe in Verbindung mit dem neuen Kreditvertrag verlängern wir das Laufzeitenprofil unserer Unternehmensfinanzierung und nutzen gleichzeitig das sehr attraktive Kapitalmarktumfeld“, kommentiert CFO Jürgen Muth die jüngsten Refinanzierungsmaßnahmen.
Mit der neuesten Bondemission hat die von S&P und Moody’s im aktuellen Corporate Rating nur mit BB-/B1 (Ausblick: negativ) bewertete SGL Group dann vier börsennotierte Anleihen im kumulierten Initialvolumen von 880 Mio. EUR und festen Rückzahlungsterminen in den Jahren 2015 bis 2021 im Umlauf.
Seit Kurzem am Bondmarkt ist zudem eine neue Unternehmensanleihe der Grenkeleasing AG: Die banken- und herstellerunabhängige Leasinggesellschaft emittierte Anfang Dezember über ihre irische Refinanzierungsgesellschaft, Grenke Finance Plc., einen weiteren Corporate Bond (WKN A1ZATK) im Gesamtnennwert von 125 Mio. EUR. Die von S&P mit BBB+ eingestufte Schuldverschreibung ist mit einem Kupon von 2,25% p.a. ausgestattet und wird im Dezember 2018 endfällig. Zins und Tilgung der nicht durch Aktiva besicherten, in nominal 1.000 EUR gestückelten Anleihe ist durch die im SDAX aktiennotierte Grenkeleasing garantiert. Insgesamt hat der Finanzdienstleister nunmehr elf Bonds im Wert von zusammen rund 892 Mio. EUR und Laufzeiten bis Dezember 2019 ausstehen.
Zuletzt begaben auch die beiden DAX-Konzerne HeidelbergCement und K+S über ihre jeweiligen Emissionsprogramme neue Corporate Bonds: Der Baustoffhersteller HeidelbergCement sammelte mit seiner achtjährigen 3,25%-Neuemission (WKN A1ZATT) über 500 Mio. EUR bei Investoren ein. Der Salz- und Düngemittelspezialist K+S reichte zwei Unternehmensanleihen mit einem Volumen von insgesamt 1 Mrd. EUR und Endfälligkeiten im Dezember 2018 und 2021 erfolgreich am Kapitalmarkt aus. Die fünfjährige Tranche (WKN A1YCR4) enthält einen 3,125%-Kupon, der achtjährige Bond (WKN A1YCR5) wird mit jährlich 4,125% verzinst. Die in 1.000 EUR gestückelten Schuldverschreibungen sind jeweils an der Luxemburger Börse zum Handel zugelassen.
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