Die Rickmers Gruppe berichtete ihre aktuellen Halbjahresergebnisse, MIFA die Änderungen der Anleihebedingungen – und Neuemissionen gibt’s sogar auch noch.
Der anhaltende Druck auf die Schifffahrtsmärkte habe alle drei Geschäftssegmente der Rickmers Gruppe beeinflusst, so die Hamburger heute Morgen. Der Umsatz ging um 6% auf 272 Mio. EUR zurück, das Vorsteuerergebnis blieb mit 1,1 Mio. EUR gerade so noch positiv. Rickmers rechne kurzfristig nicht mit einer substanziellen Verbesserung in den beiden für den Konzern maßgeblichen Marktsegmenten Container- und Mehrzweck-/Schwergut-Schifffahrt. Mehr als ein positives EBITDA auf Höhe des Vorjahres nimmt sich der Konzern als Jahresziel deshalb jetzt nicht mehr vor [Korrektur zur Vorversion: hier fehlte leider der Hinweis auf das Vorjahresniveau – Anm.d.Red.] Die im Prime Standard für Anleihe notierte 8,875%-Anleihe im Volumen von 250 Mio. EUR steht bei 102% allerdings noch solide über pari.
Der angeschlagene Fahrradhersteller MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke hatte zuletzt über die Änderungen seiner Anleihebedingungen informiert. Die Globalurkunde über die MIFA-Anleihe sei in geeigneter Form quasi upgedatet, da die Vereinbarung über Zinsstundung und Kündigungsverzichte am 26. August berücksichtigt werden mussten. Der Gemeinsame Vertreter der Anleihegläubiger – Frank Günther von One Square Advisory – hatte kürzlich der Vereinbarung über die Stundung fälliger Zinsen sowie den zeitweisen Ausschluss von Kündigungsrechten der Anleihegläubiger bis zum 31. März nächsten Jahres zugestimmt, sofern die Ostdeutschen nicht in ein Insolvenzverfahren übergehen bis dahin. Die Anleihe notiert aktuell bei 32%.
Derweil stehen zwei Emissionen auf der Agenda, beide mit einem Umtauschangebot verbunden:
Der Immobilienentwickler Eyemaxx wird im Rahmen eines öffentlichen Angebots in Deutschland und Österreich ein Volumen von bis zu 15 Mio. EUR zur Zeichnung anbieten, zuzüglich einem Umtauschangebot für die die bis 2019 laufende Eyemaxx III (ebenfalls 15 Mio. EUR). Der Umtausch soll die Liquidität und damit Attraktivität der neuen Anleihe erhöhen. Diese wird neben einem Kupon in noch nicht bezifferter Höhe auch mit einem Inflationsschutz ausgestattet sein. Im Anschluss an die Emission mit einem Gesamtvolumen von bis zu 30 Mio. EUR ist eine Notierung im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse geplant. ICF Kursmakler begleitet die Transaktion.
Die KTG Agrar SE fährt eine neue Anleihe-Saat aus und beabsichtigt hierfür die im Spätsommer 2010 ausgereichte 6,75%-Schuldverschreibung (2010/15) durch eine neue Mittelstandsanleihe abzulösen. Hierfür sind die Inhaber der ausstehenden Altanleihe über 50 Mio. EUR eingeladen, ihre Anteile im Verhältnis 1:1 zu 100% des Nennbetrags in Teilschuldverschreibungen des neu auszureichenden Biowertpapiers III zu tauschen. Der neue Agrar-Bond verspricht mit 7,25% p.a. einen um 50 Basispunkte höheren Kupon als KTG I, wird dafür aber auch erst nach fünf Jahren am 15. Oktober 2019 fällig. Das Zielvolumen der Drittemission lautet auf bis zu 50 Mio. EUR.
Der Leipziger Immobilien-Projektentwickler KSW hingegen plant offenbar zeitnah die Emission einer Unternehmensanleihe. Damit soll die Entwicklung des Hotel- und Restaurantprojekts „Kosmos-Ensemble“ – ein Vier-Sterne-Hotel sowie Restaurants inklusive Skybar – finanziert werden. Betrieben werden soll das Hotel durch die Sol Meliá Deutschland GmbH, eine Tochtergesellschaft der spanischen Hotelgruppe Meliá Hotels International S.A.„Für das Projekt halten wir uns an historische Vorlagen der neoklassizistischen Palaisbauten Kosmos-Haus und Palais Schlohbach. In der Finanzierung jedoch planen wir, neue Wege zu gehen und uns mit einer Anleihefinanzierung bankenunabhängig aufzustellen“, betont Jörg Zochert, Geschäftsführer der KSW Immobilien GmbH. Eröffnet werden soll das Hotel- und Restaurantprojekt voraussichtlich zur Leipziger Buchmesse 2016.
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