Anleihen heute im Fokus: Maritim Vertrieb, Hallhuber, eterna Mode, NZWL

Angedockt & abgeschleppt: Maritims Zweitemission
ist durch! Foto: © Thinkstock/Paul Grecaud

Trotz Kritik im Vorfeld ist es der Maritim Vertriebs GmbH zuletzt gelungen, die in Kürze auslaufende Anleihenaltemission doch noch rechtzeitig über eine Folgeanleihe zu refinanzieren. Die Einzweckgesellschaft erkauft sich damit vor allem die nötige Zeit, um den avisierten Verkauf der Einschiffsgesellschaften, an denen Maritim über die Mittel aus der Altanleihe beteiligt ist, an einen neuen Investor ohne weitere Probleme über die Bühne zu bringen.

Die Maritim Vertriebs GmbH schleppt tatsächlich neue Anleihegelder ab: Der Einzweckgesellschaft ist es demnach gelungen, die regulär am 1. Dezember auslaufende 25-Mio.-EUR-Altemission (2012/14) durch die Ausgabe einer neuen Folgeanleihe (2014/16) im gleich hohen Volumen zu refinanzieren. Rund die Hälfte von Maritim II stammt dabei aus dem freiwilligen Umtauschangebot der Altanleihe, die übrigen 50% Anleihevolumen wurden am Markt neu gezeichnet, teilten die Kemptener mit. „Die erfolgreiche Platzierung der Maritim Anleihe II zeigt, dass unser Konzept zur Refinanzierung der Altanleihe vom Markt in vollem Umfang akzeptiert wurde. Für das uns entgegengebrachte Vertrauen von Seiten der Investoren bedanken wir uns“, kommentierte Maritim-Geschäftsführer Jürgen Steinhauser den Platzierungserfolg der Zweitemission. Ab dem 1. Dezember soll Maritim II in den Handel am High Risk Markt der Börse Hamburg einbezogen werden. Auch Maritim I, deren verbliebene Altanteile über etwa 12,5 Mio. EUR nun fristgerecht zum 1. Dezember abgelöst werden sollen, ist in Hamburg gelistet. Koordiniert wurde die Folgeemission von ACON Actienbank. Die Rechtsberatung erfolgte durch Mayerhofer + Partner Partnerschaftsgesellschaft. Zum BondGuide-Beitrag und zur AiF-Analyse …

Die Hallhuber GmbH setzt ein Ausrufezeichen! Die auf hochwertige Damenmode spezialisierte Modemarke mit Sitz in München eröffnete im November ihren mittlerweile vierten Shop in der österreichischen Hauptstadt Wien. Zusammen mit einem fast zeitgleich eröffneten Partnershop im schweizerischen Luzern umfasst das europäische Vertriebsnetz von Hallhuber nun 219 Verkaufsflächen und damit 38 mehr als noch im Vorjahr. „Diese beiden Eröffnungen setzen den Höhepunkt in einem erfolgreichen Jahr 2014, in dem wir unseren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um voraussichtlich mehr als 25% steigern werden. Der Ertrag wird sich überproportional und noch erfolgreicher entwickeln“, versichert Hallhuber-CEO Norbert Steinke. Der neue Highstreet-Store in Wien in der renommierten Kärntner Straße bietet in einem denkmalgeschützten Gebäude auf rund 310 Quadratmetern die ganze Palette der Hallhuber-Kollektionen. Gleichzeitig eröffnete Hallhuber eine weitere Verkaufsfläche in Luzern, auf der das Modelabel seine Damenmode erstmals in einem Partnershop mit der renommierten Handelskette Loeb präsentiert.

Insgesamt erhöhte sich im Jahr 2014 die Zahl der Hallhuber-Verkaufsflächen auf 219. Das Unternehmen ist mittlerweile in sieben europäischen Ländern vertreten. „Wir werden auch im Jahr 2015 in ähnlichem Tempo wachsen und dadurch die hohe Attraktivität der Marke Hallhuber weiter stärken“, ergänzt Steinke. Der Umsatz der Hallhuber GmbH wird sich im Geschäftsjahr 2014 um voraussichtlich ein Viertel gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Das Wachstum stamme dabei u.a. aus der Expansion des Vertriebsnetzes, aber auch aus einem nochmals signifikant verbesserten Like-for-Like Umsatz. Konkrete Zahlen werden mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2014 voraussichtlich im Mai 2015 vorgelegt. Zuletzt in den BondGuide-News …

Aufgeknöpft präsentierte sich zuletzt die eterna Mode Holding GmbH bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen 2014: Danach erzielte der traditionsreiche Hemden- und Blusenhersteller trotz eines rückläufigen Gesamttextilmarktes in Deutschland im Berichtszeitraum Umsatzerlöse von knapp 74 Mio. EUR (+3% ggü. Vj.). Das EBITDA lag mit 8,3 Mio. EUR ebenfalls etwa 3% über dem Vorjahresvergleichswert. eterna verfüge damit eigenen Angaben zufolge auch weiterhin über eine sehr gute Basis für die weitere Schuldendienstfähigkeit. Bereinigt um die nicht-liquiditätswirksamen Firmenwertabschreibungen (-4,8 Mio. EUR) belief sich das Konzernergebnis nach drei Quartalen auf 1,4 Mio. EUR. Zu den bisherigen Wachstumstreibern zählt das Modeunternehmen das eigene Retailgeschäft, Key Accounts sowie Corporate Fashion. „Unsere neue, modernisierte Kollektionsausrichtung kommt beim Kunden an. Wir sind im eigenen Retail auf vergleichbarer Fläche im Umsatz zweistellig gewachsen. Bei den Key Accounts konnten wir Umsatz und Ergebnis zudem durch unser optimiertes Flächenmanagement weiter steigern“, führt Geschäftsführer Henning Gerbaulet aus und ergänzt: „Den Erfolg der aktuellen eterna Kollektion sehen wir auch in unseren Orderbüchern. In der laufenden Herbst/Winter-Saison konnten wir die Auftragseingänge um 8% überdurchschnittlich steigern und haben auf dem Textilmarkt in Deutschland unsere Marktposition weiter verbessert. Entsprechend gut sind die Aussichten: Wir werden auch im letzten Quartal 2014 die starke Performance fortführen können.“

eterna Mode: Gut gekleidet in den Bondm?Quelle: eterna Mode GmbHUnter anderen aufgrund eines sich positiv entwickelnden Free Cashflows (3 Mio. EUR von Januar bis September 2014) wurde die Nettoverschuldung im Berichtszeitraum reduziert: Im Jahresvergleich sank sie um 3,5 Mio. EUR auf 48,4 Mio. EUR per Ende September. Weitere Tilgungen sind noch im laufenden Geschäftsjahr geplant. Gleichzeitig wurde die 8%-Mittelstandsanleihe (2012/17) über originär 55 Mio. EUR seit Ausgabe um nominal 2 Mio. EUR durch Rückkäufe reduziert. Der Kassenbestand erhöhte sich um rund 5 Mio. EUR auf 7,6 Mio. EUR. Zum 30. September 2014 verfügte eterna bei einem wirtschaftlichen Eigenkapital von 17,4 Mio. EUR über eine Eigenkapitalquote von 19,7%. Nach dem positiven Geschäftsverlauf und der soliden Auftragslage für die Herbst/Winter-Kollektion, rechnet eterna für das Gesamtjahr 2014 mit einem einstelligen Umsatzwachstum und einer entsprechenden Steigerung des EBITDA.

NZWLDie Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH verbessert den Konzernumsatz in den ersten neun Monaten 2014 und bestätigt die Gesamtjahresprognose: Wie der international tätige Produzent von Motoren- und Getriebeteilen, Getriebebaugruppen und komplett montierter Getriebe für die Automobilindustrie am Morgen informierte, wurde im Berichtszeitraum ein Umsatzplus von über 6% auf knapp 56 Mio. EUR eingefahren. Trotz höherer Kosten bei Produktneuanläufen erreichte das operative Betriebsergebnis (EBITDA) mit 7,5 Mio. EUR das Niveau des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr 2014 erwartet die Geschäftsführung ein Umsatzwachstum von über 8% auf mehr als 75 Mio. EUR. Trotz Einmaleffekten von insgesamt 0,8 Mio. EUR aus außerordentlichen Belastungen durch die Emission der 7,5%-Unternehmensanleihe (2014/19) über 25 Mio. EUR im Frühjahr und temporär erhöhten Zinsen soll der Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern 1,1 Mio. EUR erreichen. In China verläuft der Aufbau des Produktionsstandortes in Tianjin weiterhin planmäßig. Nachdem die Produktionshalle im Oktober fertig gestellt wurde, wird aktuell der Maschinenpark installiert und sukzessive erweitert. Parallel dazu werden die zukünftigen Mitarbeiter in Tianjin derzeit umfangreich in Leipzig an identischen Produktionsanlagen und anhand des gleichen Teilespektrums geschult. Der Anlauf der Produktion in China soll planmäßig im 2. Quartal kommenden Jahres erfolgen.

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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