Anleihen heute im Fokus: Air Berlin, RENA, Scholz, MT-Energie & Adler RE

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Nach den Turbulenzen bei den Wertpapieren von Air Berlin nutzten Anleger das niedrige Kursniveau, um günstig bei der Airline „einzuchecken“ – die Spekulationen um Air Berlins’ Zukunft halten derweil an. Auch bei Scholz scheint sich eine Lösung im laufenden Investorenprozess anzukündigen. Neuigkeiten gab es von MT-Energie und frisches Zahlenmaterial bei Adler Real Estate.

Nach den zuletzt heftigen Turbulenzen bei Air Berlin nutzten Investoren gestern das niedrige Kursniveau, um günstig in den Wertpapieren von Deutschlands zweitgrößter Airline „einzuchecken“. Unterdessen geht das Spekulieren um die Zukunft der Fluggesellschaft und die Rolle des Großaktionärs Etihad dabei unter Investoren und Experten der Luftfahrtbranche munter weiter (die letzten Zwischenstationen im Rückblick).

Nach der vorübergehenden Kursstabilisierung präsentierten sich die Schuldverschreibungen der RENA GmbH im gestrigen Handelsverlauf uneinheitlich: Während die 2010 begebene 7%-RENA-I-Anleihe im Initialvolumen von knapp 44 Mio. EUR ein Kursplus von rund 8% verbuchte, warfen Anleger den eigentlich bis 2018 laufenden 8,25%-RENA-II-Bond über 34 Mio. EUR auf den Markt (-7% ggü. Vortag) – neue News zum Stand der Sanierungsbemühungen gab es nicht. Unterdessen laufe der Geschäftsbetrieb beim angeschlagenen Maschinenbauer unverändert weiter (zum Beitrag).

Seit Wochenbeginn täglich auf der Gewinnerliste ist der 8,5%-Bond (2012/17) der Scholz AG. Beim angeschlagenen Schrottrecycler scheint sich offenbar eine Lösung im Rekapitalisierungs- und Investorenprozess abzuzeichnen – zumindest sieht das der Markt bzw. in diesem Zusammenhang auch „Besserwissende“ so, offizielle News von Scholz gibt es (noch) nicht. Aber: Medienberichten zufolge sollen drei Kaufangebote für den Schrotthändler auf den Tisch liegen. Danach gehören laut Reuters unter Verweis auf zwei am Prozess beteiligte Quellen die japanische Toyota Tsusho, ein chinesisches Unternehmen und der PE-Investor KKR zu den Bietern. Inhaber der 182,5-Mio.-EUR-Anleihe, die Scholz stets von der Restrukturierung ausgeklammert hatte, sind offenbar zuversichtlich bezüglich Rekapitalisierung und Beständigkeit der Anleihe: Seit Montag steht ein Plus von gut 10 Punkten auf 80% zu Buche, nach noch einem Tiefststand Mitte März bei nur 48%.

Neuigkeiten bei der MT-Energie GmbH: Der Zevener Biogasspezialist patzte in der gestrigen ersten Anleihegläubigerversammlung angesichts einer verfehlten gesetzlichen Mindestpräsenzquote von 50% des ausstehenden Anleihekapitals von 13,6 Mio. EUR. Die Versammlung war demzufolge nicht beschlussfähig. Eine zweite Gläubigerversammlung, bei der für die Beschlussfähigkeit nur noch eine Anwesenheit von 25% der umlaufenden Schuldverschreibungen erforderlich ist, wurde jetzt für den 29. April einberufen. Inhaltlich sollen die Gläubiger der 8,25%-Anleihe (+2% auf 42%) zur „Risikovermeidung“ über die Aufhebung von Sonderkündigungsrechten im Falle einer Verletzung der Mindesteigenkapitalquote sowie eines möglichen Kontrollwechsels abstimmen (zum Hintergrund).

Eine deutlich ausgebaute Vermögens-, Finanz- und Ertragslage präsentierte die auf Wohnimmobilien spezialisierte Adler Real Estate AG bei der Vorstellung des Konzernberichts 2013. Danach erhöhte sich das Konzernergebnis auf knapp 47 Mio. EUR (Vorjahr: 0,52 Mio. EUR). Zum Jahresende verfügte Adler über Beteiligungen an Wohnimmobilienportfolios mit rund 7.800 Einheiten (2012: 215). Dank sprudelnder Mieteinnahmen kletterten die Erlöse auf über 19 Mio. EUR (+236% ggü. Vj.), das bereinigte EBITDA erhöhte sich auf 4,67 Mio. EUR (Vorjahr: -2,31 Mio. EUR). Die Verkehrswerte der Immobilienportfolios beliefen sich in Summe auf knapp 60 Mio. EUR (Vorjahr: 0,97 Mio. EUR). Sie machten damit den Großteil der betrieblichen Erträge aus, die in Summe auf über 78 Mio. EUR nach noch gut 6 Mio. EUR im Vorjahr gestiegen sind. Letzten Freitag sammelte Adler via Safe-IBO zudem 50 Mio. EUR an neuen Investorengeldern ein. Platziert wurde eine fünfjährige Anleihe (2014/19) mit einem halbjährlich fälligen 6%-Kupon (zur News). Das Wertpapier startete gestern im Open Market.

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