Anleihen heute im Fokus: Air Berlin, Alno, Travel24 und Windreich

One Square Advisory Services GmbH: Bericht zum Gläubigerversammlung (Berichtstermin) der ALNO AG
Alno kauft einmal mehr zu

Tatsächlich ging die Post ab im gestrigen Handel: Travel24 gehörte wie prognostiziert zu den Tagesverlierern. News gibt es bei Air Berlin seit gestern und bei Alno heute Morgen.

So hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden dem Vorstand und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Travel24.com AG die Anklage zugestellt. Bestandteil der vom Reisevermittler seit langem erwarteten Anklage sind die Vorwürfe des unerlaubten Betreibens von Versicherungsgeschäften, des Verdachts der Steuerhinterziehung sowie der strafbaren Werbung. Das Gericht habe nunmehr zu prüfen, ob sich aus der Anklage ein hinreichender Tatverdacht ergebe, meldeten die Leipziger gestern Abend. Die Anleihe gab gestern 5% auf nur noch 70% ab.

Saures für Balz’s Windreich: Auf der am Montag stattgefundenen Anleihegläubigerversammlung der Windreich GmbH (ehemals ja eine AG) wurden Klaus Nieding und Frank Günther als gemeinsame Vertreter gewählt. Das Gremium entschied sich damit gegen den von Windreich-Gründer Will Balz und Insolvenzexperten Dr. Volker Grub vorgeschlagenen Stuttgarter Rechtsanwalt Joachim Illig. Für die beiden 6,5%-Windreich-Bonds im Gesamtwert von 125 Mio. EUR ging es daraufhin erst einmal steil aufwärts!

Nach der erfolgreichen Air-Berlin-Aufstockung der im Frühjahr 2011 emittierten 8,25%-Anleihe (2011/18) beläuft sich das aktuelle Volumen nun auf 225 Mio. EUR. Die neuen Wertpapiere seien nur bei institutionellen Investoren außerhalb der USA platziert worden. Angesichts der hohen Nachfrage wurden die Orderbücher vorzeitig geschlossen, teilte der Carrier weiter mit. Der Ausgabekurs lautete derweil wie angekündigt auf 101,50%. Die Transaktion wurde ‚wie gewohnt‘ von der quirin bank als Lead Manager begleitet. Air Berlin beabsichtigt, den Nettoemissionserlös aus der Aufstockung zur teilweisen Refinanzierung des am 1. November fälligen 11,5%-Air-Berlin-III-Bonds über 150 Mio. EUR zu verwenden. Insgesamt hat die Airline drei Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von jetzt 575 Mio. EUR und Laufzeiten bis 2018 im Umlauf.

Alno gab am Morgen die Übernahme der AFG Küchen AG von der Schweizer AFG Arbonia-Forster-Holding bekannt. Der deutsche Marktführer für Küchen beziffert den Umsatzanteil seines Neuerwerbs auf ungefähr 170 Mio. CHF im letzten Geschäftsjahr. Alno rechnet mit Synergiepotentialen in Höhe von rund 15 bis 20 Mio. EUR ab 2015. Zum Kaufpreis hüllte man sich in Stillschweigen. Fest steht jedoch: Die Finanzierung des Kaufpreises und des operativen Geschäfts des AFG Küchengeschäftes wird durch bereits zugesagte Kredite von Schweizer Banken sowie durch die Ausgabe einer bei institutionellen Investoren platzierten Wandelschuldverschreibung erfolgen. „Damit können wir auf einer soliden finanziellen Basis aufbauen“, betont Alno-CFO Ipek Demirtas. „Wir haben nach unserer Restrukturierung im vergangenen Jahr nun wieder die Kraft, unsere Zukunft und unser Wachstum aktiv zu gestalten.“ Konkrete Konditionen zur Ausgestaltung des Wandlers sowie zur Privatplatzierung sind derweil nicht bekannt.

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