Goldrausch beim Thema ESG – der Boom hat auch Tücken

Investitionen in ESG-Produkte sind eine wesentliche Triebfeder für das Wachstum der Branche, das auch 2021 anhält – erläutert Dr. Olaf Clemens, Capco-Partner und ESG Lead.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Produkte, die unter dem Label nachhaltiger Umwelt-, Sozial- und Governance-Eigenschaften (ESG) vermarktet werden, rasant gestiegen. Mehr als die Hälfte der Gelder (insgesamt 1,4 Bio. EUR), die im Jahr 2020 in europäische Fonds flossen, wurde in nachhaltige Produkte investiert.

Nun mehren sich die Stimmen der Kritiker, dass der Trend zu mehr Nachhaltigkeit an den Finanzmärkten verschiedene Fallstricke birgt. Nicht zuletzt droht durch sogenanntes Greenlabeling oder Greenwashing die Gefahr, Anlegern Investments zu bescheren, die dem schwer eindeutig zu fassenden Begriff der Nachhaltigkeit gerecht werden. Aktuell sehen sich beispielsweise die DWS oder Blackrock entsprechenden Vorwürfen in der Öffentlichkeit ausgesetzt.

Ferner sei bis dato immer noch zu vage definiert, welche Kriterien überhaupt erfüllt werden müssen, um ein Produkt als ESG-konform zu vermarkten.

Um ein abschließendes Urteil zur ESG-Konformität erwägen zu können, gelte es, sich umfassend mit der Datenlage entlang des Produktlebenszyklus von Banken, Asset Managern oder Versicherungen zu beschäftigen, aber auch entsprechende Informationen der jeweiligen Kunden aus der gesamten industriellen Bandbreite zu erheben.

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