Corestate: Gläubiger nicken Rettungspaket ab

Foto: © Vladimir Kolobov – stock.adobe.com

Bondholder der Corestate Capital Holding S.A. votieren für umfangreiches Sanierungskonzept: Danach haben die Anleiheinvestoren in den heutigen Gläubigerversammlungen mit großer Mehrheit die Vorschläge verabschiedet und damit den Weg für eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens frei gemacht.

Für den Fall der erfolgreichen Umsetzung der einzelnen Restrukturierungsmaßnahmen geht der Vorstand jetzt davon aus, dass ein Fortbestand der Corestate-Gruppe bilanziell abgesichert werden kann.

„Wir haben einen wichtigen Meilenstein erreicht und freuen uns über das erzielte Ergebnis, das Arbeitsplätze sichert und Stabilität ermöglicht. Die gesamte Gruppe hat mit dem heutigen Maßnahmenkonzept zur Entschuldung eine konkrete Perspektive erhalten. Vor allem besteht für unsere Kunden und Mitarbeitern jetzt wieder Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Dies ist umso wichtiger, damit wir uns operativ voll auf die Herausforderungen und Chancen in dem anspruchsvollen Marktumfeld konzentrieren können“, kommentiert Corestate-CEO Stavros Efremidis, die Entscheidung der Anleiheinvestoren.

Das Restrukturierungskonzept sieht zunächst eine Stundung der fälligen Wandelanleihe 2017/22 bis April 2023 vor. Dies bildet eine stabile Basis für die Umsetzung der weiteren Kapitalmaßnahmen zur signifikanten Entschuldung und Stärkung des Eigenkapitals durch einen Debt-to-Equity-Swap.

Corestate Wandelanleihe 2017/22; Quelle: onvista.de

Weitere wichtige Eckpunkte der Beschlussfassung sind die Ergänzung des Konzernvorstands um einen Chief Restructuring Officer (CRO) und die Benennung zweier Vertreter der Anleiheinvestoren für den Aufsichtsrat.

Das Gesamtkonzept steht unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Genehmigungen und aufschiebenden Bedingungen. So muss u.a. zur Durchsetzung der Kapitalerhöhung der Corestate-Vorstand zuvor entsprechend der außerordentlichen Hauptversammlung am 20. Dezember 2022 ermächtigt werden.

Corestate-Anleihe 2018/23; Quelle: onvista.de

Neben der anteiligen Umwandlung des 200 Mio. EUR schweren Wandlers und der 300-Mio.-EUR-Unternehmensanleihe 2018/23 in Eigenkapital sieht das Konzept die Ausgabe von zwei neuen Bonds mit einem Gesamtvolumen von bis zu 125 Mio. EUR und einer geplanten Laufzeit bis Ende Dezember 2026 vor.

Im Zuge dieser Rekapitalisierung werden Bilanzstruktur und Verschuldungsgrad der Gesellschaft wieder auf ein stabiles Fundament gestellt.

Unsere neueste BondGuide Jahresausgabe ,Green & Sustainable Finance 2022‘ ist erschienen und kann ebenso wie unser BondGuide Nachschlagewerk ,Anleihen 2021‘ als kostenloses E-Magazin bequem heruntergeladen, gespeichert & durchgeblättert werden.

! Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter@bondguide !