Anleihen heute im Fokus: German Pellets, PNE Wind, Berentzen, Sixt Leasing

Foto @ German Pellets GmbH

Am 1. Mai eröffnete das Amtsgericht Schwerin das reguläre Insolvenzverfahren über das Vermögen der German Pellets GmbH und bestellte die vorläufige Verwalterin Bettina Schmudde zur Insolvenzverwalterin. Zugleich wurden betroffene Insolvenzgläubiger aufgefordert, ihre noch offenen Insolvenzforderungen bis zum 1. September bei der Insolvenzverwalterin schriftlich anzumelden. Für den 5. Oktober hat das Gericht einen Berichtstermin angesetzt.

Derweil scheint es Rechtsanwältin Schmudde tatsächlich gelungen zu sein, Betriebsteile der German-Pellets-Gruppe zu veräußern. Allerdings wird der Holzpelletshersteller dabei nicht als Gesamtbetrieb verkauft, sondern wohl doch zerschlagen. Medienberichten zufolge sichert sich US-Finanzinvestor Metropolitan Equity Partners den Betrieb in Wismar. Weitere deutsche Produktionsstätten erwirbt der Holzverarbeiter J. Rettenmaier & Söhne. Kaufpreise sowie weitere Details der Distressed Merger wurden bislang zwar noch nicht öffentlich kommuniziert, üppige Kaufsummen werden aber nicht erwartet. Folglich ist es sehr wahrscheinlich, dass die geschädigten, überwiegend privaten Anleger der drei Unternehmensanleihen über insgesamt 224 Mio. EUR (weitgehend) leer ausgehen werden.

Die PNE Wind AG erwirtschaftet positives EBIT in Q1/2016: Im Auftaktquartal wies der Windpark-Projektierer Umsatzerlöse über 11,9 Mio. EUR aus (Q1/2015: 15,2 Mio. EUR), eine Gesamtleistung von 21,1 Mio. EUR (23,6 Mio. EUR) sowie ein positives Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 0,2 Mio. EUR nach noch -6,0 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Mit liquiden Mitteln über knapp 77 Mio. EUR und einer EK-Quote von 33% verfügt PNE über eine solide finanzielle Basis, um alle geplanten Geschäftsaktivitäten umzusetzen. Für 2016 haben sich die Cuxhavener aber auch viel vorgenommen: Neben einer gut gefüllten Projektpipeline Onshore wie Offshore könne das in den letzten Jahren aufgebaute Windpark-Portfolio mit einer Gesamtnennleistung von bis zu 150 MW entweder über einen Börsengang oder über einen Direktverkauf veräußert werden. Durch den Verkauf rechnet PNE mit der Rekord-EBIT-Prognose von bis zu 100 Mio. EUR für das Gesamtjahr.

Auch die Berentzen-Gruppe AG servierte am Morgen ihr süffiges Q1/2016-Geschäftszahlenwerk.

Die Sixt Leasing AG platziert ersten Schuldschein: Nach zuletzt zahlreichen anderen Emittenten reichte nun auch die banken- und herstellerunabhängige Full-Service-Leasinggesellschaft erstmals ein Schuldscheindarlehen über 30 Mio. EUR an institutionelle Investoren aus. Der Schuldschein ist unbesichert und besitzt eine Laufzeit von vier Jahren. Die Marge konnte am unteren Ende der Vermarktungsspanne festgelegt werden – konkrete Konditionen wurden nicht mitgeteilt. Arrangiert wurde die Schuldscheinemission von der BayernLB.

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