„Wer drei Unternehmensanleihen in Deutschland notieren lässt, der gilt schon was“

Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH: Neues freiwilliges, öffentliches Umtauschangebot für Schuldverschreibungen 2014/2019 und Schuldverschreibungen 2015/2021
Foto @ Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH

BondGuide: Nun verliefen die vergangenen Jahre nicht komplett reibungslos: Das Umfeld für Automobilzulieferer wurde gelinde gesagt „herausfordernd“ – speziell wenn man an Ihren dominierenden Hauptkunden Volkswagen denkt.
Bartsch: Das ist richtig. Aufgrund der Diesel-Diskussion, speziell in den USA, waren die letzten Jahre alles andere als normal. In China wiederum gab es Probleme an den Finanzmärkten. Trotz allem hat die NZWL diese Herausforderungen gemeistert und gute Ergebnisse geliefert.

BondGuide: Ich habe gehört, Sie kommen gerade aus China zurück. Was gibt es Interessantes von vor Ort zu berichten?
Bartsch: Nur Gutes. Wir haben die Umsätze bereits deutlich über den Break-Even-Punkt gebracht. Daraus ergibt sich für 2017 eine Ergebnisentwicklung, die mit mindestens 2,5 Mio. EUR klar besser ist als die von uns geplante. 2018 sehen wir sehr positiv entgegen, zumal wir auf gutem Wege sind, in China ein oder zwei zusätzliche wichtige Kunden zu gewinnen. Für unser Hauptprodukt Synchronisierungen für Direktschaltgetriebe haben wir bereits Great Wall gewinnen können. Hier sind wir bereits in der Serienproduktion.

BondGuide: Ist NZWL denn auch – so undeutlich ich das noch sehe – für ein etwaiges elektronisches Antriebszeitalter gerüstet?
Bartsch: Nun, es gibt den Elektromotor und das Rad. Aber dazwischen muss es eine Verbindungseinheit geben, die Übersetzung sozusagen. Das sind Produkte, die man dort benötigt und genau hier kann sich NZWL nachhaltig positionieren. Bereits seit 2012 haben wir „ein Bein in der Tür“ durch entsprechende Projekte mit namhaften Herstellern.

NZWL HybridkomponentenBondGuide: Wie ist die Diesel-Diskussion in China aufgeschlagen?
Bartsch: Ehrlich gesagt: gar nicht. In China finden Sie nämlich keine Diesel-betriebenen Pkw, daher verfolgt man das dort lediglich aus der Ferne. Generell jedoch muss man festhalten, dass die Diesel-Diskussion sehr wohl zu Verlagerungen bei Produkten führen wird. Heute werden Fahrzeuge deutlich vermehrt mit Automatikgetriebe betrieben, speziell bei unserem Hauptkunden Volkswagen mit Doppelkupplungsgetrieben. Das sind die intelligentesten Systeme, die verfügbar sind und sehr gut mit all den Fahrerassistenzsystemen zusammenarbeiten, die wir heutzutage in Fahrzeugen vorfinden. Mit unseren Produkten sind wir daran überall beteiligt. Diese Entwicklung war übrigens so nicht mal abzusehen bei Emission unserer ersten Anleihe 2014 und als wir da das erste Mal sprachen.