„Moderates Umsatzwachstum und höhere Ergebnismargen“

Hardware-Lösungen und IT-Dienstleistungen vermarktet die S&T AG. Mit den Mitteln aus einer Anleihe mit einem Volumen von bis zu 15 Mio. EUR will das österreichische IT-Systemhaus kurzfristige Verbindlichkeiten umfinanzieren. Im Gespräch mit BondGuide erläutert CFO Dieter Gauglitz das Geschäftsmodell und seine Zukunftspläne.

 
BondGuide: Als österreichisches Unternehmen ist die S&T AG seit Juni 2010 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren Anlegern gemacht?
Gauglitz: Die Börsennotierung besteht schon viele Jahre länger. Neben Investoren aus Österreich haben wir vor allem institutionelle Investoren aus Deutschland. In den letzten Jahren konnten wir ein zunehmendes Interesse aus Frankreich und Großbritannien feststellen und erste Investoren für unsere Aktie gewinnen. Daneben liegt unser Fokus auf Privatanlegern, die einen großen Teil unserer Aktionäre repräsentieren.

BondGuide: Sie zählen zu den größten IT-Systemhäusern in Osteuropa. Wie sieht Ihr Geschäftsmodell konkret aus?
Gauglitz: Die S&T-Gruppe ist ein IT-Systemhaus, das neben der Vermarktung von Hardware-Lösungen vor allem IT-Dienstleistungen vertreibt und sich verstärkt auf die Entwicklung eigener Technologien – so genannter Appliances – konzentriert. Im Geschäftssegment Products steht der Vertrieb von Hardware-Produkten Dritter sowie von Eigenmarken im Vordergrund. Zusätzlich werden Leistungen wie Implementierung angeboten. Der Bereich Services umfasst Planung, Umsetzung und Outsourcing von IT-Lösungen mit den Schwerpunkten Virtualisierung, Storage und Datensicherheit. Im Segment Appliances bieten wir unsere Eigentechnologien an – Lösungen zur Datensicherheit. Hier sind wir spezialisiert auf Kundenlösungen für Nischenmärkte.

BondGuide: Warum wurden Quanmax und S&T zur S&T AG verschmolzen?
Gauglitz: Wir haben uns für die rechtliche Verschmelzung der Gesellschaften entschieden, um weitere Synergien zu heben. Dies bringt die Integration der beiden Gesellschaften deutlich voran. Neben der Zusammenlegung von administrativen Funktionen können wir auch Vorteile aus gemeinsamer Logistik und Vertrieb nutzen. Ebenso fallen Doppelfunktionen wie Vorstands- und Aufsichtsratsgremien weg.

BondGuide: Wie haben sich Ihre Umsätze und Erträge im vergangenen Jahr entwickelt?
Gauglitz: Im Geschäftsjahr 2012 konnten wir rund 340 Mio. EUR Umsatz in der Gruppe und ein Jahresergebnis von 9,4 Mio. EUR erzielen. Mit dieser Entwicklung haben wir einen operativen Cashflow von über 10 Mio. EUR erreicht. Wir liegen damit im Plan und haben die Basis für eine Ergebnissteigerung in 2013 gelegt.

BondGuide: Wie war Ihre Eigenkapitalausstattung im Geschäftsjahr 2012?
Gauglitz: Zum Stichtag lag die Eigenkapitalquote bei knapp 30%. Das ist gegenüber 2011 eine Steigerung um 6 Prozentpunkte. Letztlich ist die Zunahme auf die positive Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr zurückzuführen.

BondGuide: Wie war 2012 das Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Gewinn (EBITDA)?
Gauglitz: Zum 31. Dezember 2012 lag die Nettoverschuldung bei 14,9 Mio. EUR. Daraus ergab sich ein Verhältnis zum EBITDA von 0,9. Auch hier sehen wir eine positive Entwicklung gegenüber 2011, als es noch 1,9 betrug.

BondGuide: Welche Ziele wollen sie in den nächsten Jahren erreichen?
Gauglitz: Die Strategie der S&T-Gruppe ist darauf ausgerichtet, die regionale Marktposition in Österreich, Deutschland, Schweiz und Osteuropa auszubauen sowie die Bruttomarge durch Verbesserung des Produktportfolios mit höhermargigen Appliances zu erhöhen. Wir werden in den nächsten Jahren die Entwicklung solcher Produkte und deren Vermarktung forcieren. Wir erwarten daher ein moderates Umsatzwachstum und höhere Brutto- und Ergebnismargen.

BondGuide: Wofür wollen Sie die Finanzmittel aus der Anleihe verwenden?
Gauglitz: Wir beschäftigen uns mit der Optimierung unserer Kapitalstruktur. Ende 2012 haben wir eine sehr gesunde Konzernbilanz vorgelegt, die gegenüber dem Vorjahr eine unveränderte Cash-Position von  knapp 30 Mio. EUR ausweist – bei reduzierten Verbindlichkeiten von 54 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2011 auf 45 Mio. EUR  in 2012. Ziel ist es nun, etwa die Hälfte der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten von 38 Mio. EUR in langfristige Finanzierungen zu überführen. Ein Teil dieser Umfinanzierung soll durch die Begebung der Anleihe erfolgen.

BondGuide: Mit 15 Mio. EUR ist das Volumen Ihrer Anleihe klein. Reicht das für genügend Liquidität an der Börse?
Gauglitz: Wir wissen, dass wir mit dem Volumen an der unteren Grenze liegen. Allerdings passt diese Größe in unsere geplante Finanzierungsstruktur als Beimischung zu Bankfinanzierungen. Wir gehen davon aus, dass die Liquidität ausreichend sein wird.

BondGuide: Herr Gauglitz, vielen Dank für das interessante Gespräch!

Das Interview führte Thomas Müncher

Anleiheübersicht – S&T AG

WKN

A1HJLL

Erstnotiz

22. Mai

Zeichnungsfrist

13. bis 17. Mai

Ausgabepreis

100%

Kupon

7,25% p.a., jährliche Zahlung

Stückelung

1.000 EUR

Laufzeit

5 Jahre

Marktsegment

Entry Standard für Anleihen, Börse Frankfurt/Main

Emissionsvolumen

bis zu 15 Mio. EUR

Rating/Unternehmen

BBB- (Creditreform)

Banken/Sales

Close Brothers Seydler Bank

Internet

www.snt.at

Kurzprofil – S&T AG

Branche

IT-Dienstleistungen

Unternehmenssitz

Linz/Österreich

Umsatz 2012

339,5 Mio. EUR

Bewertung – S&T AG

Wachstumsstrategie/Mittelverwendung:

***

Peergroup-Vergleich:

****

Kennzahlen (Zinsdeckung, Gearing o.Ä.):

****

IR/Bond-IR:

****

Covenants:

***

Liquidität im Handel (e)

**

Fazit by BondGuide

**** (attraktiv)