Schluss mit den Mythen und Irrtümern über Schwellenländeranleihen

Steve Cook, PineBridge Investments
Steve Cook, PineBridge Investments

…die stark mit den Rohstoffpreisen korreliert…
Durch die volkswirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer und die Expansion ihrer Fremdkapitalmärkte steht Anlegern mittlerweile ein viel breiteres Spektrum an Diversifizierungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Aus Länderperspektive sind nicht alle Schwellenmärkte rohstoffabhängig: Viele sind per Saldo sogar Rohstoffimporteure. Hinzu kommt, dass mit dem Markt für EM-Unternehmensanleihen auch die Diversifikation unter den Sektoren zugenommen hat. Asset Manager können dadurch beispielsweise Meinungen bilden, die sich auf Einschätzungen zum Inlandskonsum beziehen statt auf einen gesamtwirtschaftlichen Trend wie die Direktionalität der Rohstoffpreise.

…und deutlich volatiler ist als festverzinsliche Wertpapiere in Developed Markets…
Die allgemeine Ansicht ist, dass die höheren Renditen im Rentenuniversum der Schwellenmärkte für höhere Volatilität entschädigen. Das mag noch vor ein paar Jahren der Fall gewesen sein, doch die EM-Kapitalmärkte sind reifer geworden, was nicht nur mehr Möglichkeiten zur Strukturierung von Anlagen eröffnet hat, um unterschiedliche Risikoniveaus abzudecken, sondern auch marktübergreifend zu rückläufiger Volatilität geführt hat.

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In den vergangenen fünf Jahren zeigten Unternehmensanleihen aus Schwellenländern mit Investment Grade Ratings geringere Volatilität als Unternehmensanleihen aus Industriestaaten mit gleicher Bonität. Bei hochverzinslichen EM-Unternehmensanleihen war die Schwankungsbreite nur geringfügig höher als bei vergleichbaren Titeln aus Industrieländern.

In diesem Jahr werden EM-Schuldtitel skeptischer betrachtet, weil die externen Herausforderungen (durch höhere US-Zinsen und einen stärkeren Dollar) zunehmen. Außerdem haben ein paar schlagzeilenträchtige, hausgemachte Probleme für Volatilität gesorgt und diversen falschen aktuellen Annahmen Vorschub geleistet, die die Marktstimmung belasten.