In dieser Woche werden Anleger besonders auf die Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell achten. Zwar wird beim ersten Zinsentscheid des Jahres keine Veränderung der Leitzinsen und auch keine vorzeitige Anpassung der laufenden Wertpapierkaufprogramme (oft bezeichnet als Tapering) erwartet. Fraglich ist allerdings, wie Powell die aktuellen Konjunktur-Entwicklungen einschätzt. Ein Kommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel
Einerseits wiesen die jüngsten Schnellschätzungen der Markit-Einkaufsmanagerindizes sowohl für die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes als auch im Dienstleistungsbereich weiter auf eine dynamische Produktionsausweitung hin.
Andererseits liegen die Corona-Fallzahlen mit weit über 100.000 neu Infizierten pro Tag nach wie vor auf hohen Niveaus.
Zudem wurde das von US-Präsident Joe Biden vorgesehene neue Konjunkturpaket noch nicht vom Kongress verabschiedet.
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Powell wird also vorsichtig agieren müssen, um die Anleger nicht durch eine zu starke Betonung der konjunkturellen Risiken zu verunsichern. Aber zu optimistisch darf er sich auch nicht äußern, denn dann könnte die Diskussion um eine mögliche Reduzierung der Wertpapierkäufe erneut Sorgen bereiten.
Dieses Szenario hatte schon Anfang Januar für einen schnellen Anstieg der Renditen bei zehnjährigen US-Staatsanleihen auf knapp 1,20% p.a. und fallende Aktienkurse gesorgt.
Die derzeitige Abhängigkeit der Börsen von den Notenbanken ist offensichtlich und stellt Powell vor besondere Herausforderungen.
Carsten Mumm, Donner & Reuschel
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