Komplette Fehlallokation – ein Kommentar von Falko Bozicevic

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Vergangenen Freitag war erster Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Die ganze Sache ist direkt und indirekt enorm kostspielig für den Globus. Ein Lichtblick am Ende des sicherlich noch sehr langen Tunnels lässt sich mit etwas Perspektive erkennen.

Ich meine, irgendein Institut hat die direkten Kosten (Zerstörung, Wiederaufbau etc.) wie auch die indirekten (Inflation, Vermögensverluste usw.) kürzlich schon auf 1.600 Mrd. USD beziffert – für den gesamten Globus. Am ersten Jahrestag ist kein Ende abzusehen und genau wie bei Corona werden wir wohl eine Nummerierung benötigen.

Am infantilsten empfand ich kürzlich die russische Wehklage eines Putin-Vasallen, ‚schon wieder töten deutsche Panzer russische Soldaten‘. Ich bin kein Militärexperte, aber womöglich könnte es daran liegen, dass sich russische Soldaten an einem Ort aufhalten, an dem sie nicht sein sollten.

Insgesamt scheinen die Kapitalmärkte sowohl Corona als auch den Ukraine-Überfall abgeschüttelt zu haben. Die indirekten Konsequenzen gleichwohl bleiben: Inflation, Leitzinserhöhungen, damit weltweite Vermögenseinbußen, massive Erhöhung der Militärausgaben – bekanntermaßen kein sonderlich produktiver Industriezweig. Zugegeben, nichts im Vergleich zur Ukraine, die in einigen Landstrichen ins letzte Jahrhundert zurückgebombt wurde. Ruinen kann man wieder reparieren, Tote nicht.

Einzig ein Gutes kann man dem absehbaren Wiederaufbau nach der Zerstörung abgewinnen: Man schaue nur einmal, was aus Japan wie auch Deutschland nach dem 2ten Weltkrieg wurde. Wiederaufbau bedeutet Aufbau mit neuester Technik auf heutigem Stand: Häuser, Fabriken, Infrastruktur, sogar Militär. Mit einem Pendant zum damaligen Marshall-Plan wird die Ukraine früher oder später quasi runderneuert wiederauferstehen – ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland dieselbe langfristige Perspektive teilt.

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Falko Bozicevic,
BondGuide

Falko Bozicevic, BondGuide

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