Renditen im Sinkflug: Anleger setzen wieder auf spanische Staatsanleihen

MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) – Nachdem Spaniens Wirtschaft ihre tiefe Rezession vorerst überwunden hat, setzen Anleger wieder verstärkt auf spanische Staatsanleihen. Grund ist allerdings auch die US-Notenbank, deren ungebremste Liquiditätsflut den Anlagedruck an den Finanzmärkten erhöht.

Am Donnerstag fiel die Rendite, die die Papiere für Investoren abwirft, in der richtungsweisenden Laufzeit über zehn Jahre erstmals seit Anfang Mai unter die Marke von 4,0 Prozent. Am Mittag wurde ein Tiefststand von 3,978 Prozent markiert. Die Risikoprämien, der Aufschlag den der Markt gegenüber als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen verlangt, fiel mit knapp 2,34 Prozentpunkten auf das niedrigste Niveau seit mehr als zwei Jahren.

Spaniens krisengeplagte Wirtschaft konnte im dritten Quartal eine lange und tiefe Rezession vorerst überwinden. Das Wachstum fiel mit 0,1 Prozent zum Vorquartal jedoch mager aus. Auf Jahressicht schrumpft die Wirtschaft weiter. Experten bewerten die Lage im spanischen Bankensektor, der unter den Folgen einer geplatzten Kredit- und Immobilienblase leidet, weiter als kritisch.

Als wesentlicher Faktor für die steigenden Kurse an den Anleihemärkten gilt auch die US-Geldpolitik. Die Notenbank Fed flutet die Finanzmärkte ungebremst mit ultrabilliger Liquidität, um die US-Wirtschaft anzukurbeln. Auf der Suche nach lukrativen Anlagemöglichkeiten drückt die Geldschwemme weltweit die Renditen./hbr/jsl