Portugal muss deutlich mehr Zinsen für kurzfristige Schulden zahlen

LISSABON (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Portugal muss für kurzfristige Schulden deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bei einer Versteigerung zweier Geldmarktpapiere legten die Renditen am Mittwoch kräftig zu. Wie Zahlen der portugiesischen Schuldenagentur (IGCP) zeigen, brachte die Auktion insgesamt 1,25 Milliarden Euro ein und damit etwas mehr als geplant. Portugal steht unter dem Euro-Rettungsschirm und besorgt sich daher nur am Geldmarkt kurzfristig frisches Geld.

Bei der Versteigerung von Schuldtitel mit 18-monatiger Laufzeit fiel der Hammer bei einem Zinssatz von 2,293 Prozent. Bei der letzten vergleichbaren Auktion im Juni hatte die Rendite nur bei 1,603 Prozent gelegen. Der Zinssatz von dreimonatigen Papiere stieg von 0,766 Prozent am 21. August auf 1,081 Prozent. Bei beiden Laufzeiten war die Nachfrage laut Schuldenagentur robust und hätte jeweils ausgereicht, um mehr als das doppelte An Papieren am Markt zu platzieren.

Zuletzt waren die Renditen von Staatsanleihen aus Portugal im freien Handel deutlich gestiegen. Die Regierung des Euro-Krisenlandes hatte in der vergangenen Woche die Möglichkeit eines neuen Antrags auf Lockerung der Defizitziele eingeräumt. Eine Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen, hieß es damals. Die Geldgeber Portugals hatten erst im März einen Aufschub gewährt./jkr/bgf